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Rententarife unter die Lupe genommen

Das Researchunternehmen Franke und Bornberg legte sein Rating Altersvorsorge 2023 vor. Es erfasst mit 429 Rententarifen das gesamte Spektrum der Altersvorsorge und offenbart einige interessante Trends.

Trend Nr. 1: Starre Rententarife waren gestern. Je unsicherer die Zeiten und je weniger planbar die eigene Zukunft, umso wichtiger sind individuelle Optionen. Bei der Altersvorsorge gilt das auch für die Rentenphase.

„Im besten Fall bietet eine flexible Ansparphase mehr Rendite und damit mehr Kapital. Doch die Stunde der Wahrheit schlägt im Rentenbezug“, erläutert Michael Franke, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von Franke und Bornberg. Erst dann zeige sich, ob ein Vertrag seinen Zweck erfüllt. „Altersvorsorgekapital muss genau dann verfügbar sein, wenn es gebraucht wird. Bis dahin aber sollte es so rentabel wie möglich investiert werden“, so Franke. Versicherer antworteten auf diese Forderung mit fondsgebundenem Rentenbezug, Entnahmeplänen über Fonds, Kapitalabfindung der Todesfallleistung oder temporär erhöhten Renten. Entscheidend sei, dass Versicherte die Zahlungen ihrem jeweiligen Bedarf anpassen können.

Versicherungen werden grün

Trend Nr 2: Immer mehr Lebensversicherer bieten Versicherten Optionen zum nachhaltigen Kapitalaufbau. Fast jeder fünfte Anbieter (zwölf von 57) hat inzwischen Produkte mit rein grünem Fondssortiment im Programm. 2022 war das erst bei neun Gesellschaften der Fall. Auch viele Versicherer ohne grüne Produktlinie stellen ihren Kunden inzwischen ein breites Sortiment an nachhaltigen Fonds zur Verfügung.

Franke und Bornberg nimmt Nachhaltigkeit 2023 erstmals in den Kriterienkatalog des Altersvorsorgeratings auf. „Neben Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit wird Nachhaltigkeit für viele zum entscheidenden vierten Faktor ihrer Kapitalanlage. Versicherer sollten sich diesem Wunsch nicht verschließen. Andernfalls haben sie schlechte Karten beim Wettstreit um die Gunst der Kunden. Das gilt ganz besonders für jüngere Käuferschichten“, weiß Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit.

Basisrente demonstriert Stärke

Trend Nr. 3: Die Tarife aus der ersten Schicht, also die Angebote für die Basisrente, sind besonders leistungsstark. Fast 58 Prozent (88 von insgesamt 153) der untersuchten Tarife werden mit der höchsten Bewertung FFF+ (hervorragend) ausgezeichnet. Das macht die Basisrente zum qualitativ stärksten Segment aller drei Schichten.

Trend Nr. 4: Die Riester-Tarife in der zweiten Altersvorsorgeschicht haben inzwischen den Status eines Auslaufmodells. Vom einstmals umsatzstarken Riester-Geschäft bleibt nur ein kleiner Rest. Derzeit bedienen bedienen zehn Versicherer dieses Segment mit insgesamt 17 Tarifen. Ohne eine Reform der Riester-Rente, so Franke und Bornberg, fehlen auch in Zukunft positive Impulse.

Angebot in der dritten Schicht wächst weiter

Trend Nr. 5: In der dritten Schicht (Privatrente) wächst das Angebot gegenüber dem Vorjahr nochmals an. Verbraucher haben heute die Wahl aus 259 Tarifen. Die mit Abstand stärkste Kategorie bilden fondsgebundene Rentenversicherungen (106 Tarife oder knapp 41 Prozent aller Privatrenten). Jede dritte Privatrente (34 Prozent) erreicht die Höchstnote FFF+.


Franke und Bornberg stellt die Bewertungsgrundlagen sowie sämtliche Ergebnisse des AV-Ratings zu allen drei Schichten der Altersvorsorge im Internet kostenlos bereit unter https://www.franke-bornberg.de/ratings/.