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Immobilien verlieren Boden bei der Vorsorge

Laut einer Umfrage zu den vertrauenswürdigsten Altersvorsorgeformen haben Immobilien an Stellenwert verloren. Allerdings liegen sie immer noch deutlich vorn. 

„Eigner Herd ist Goldes wert.“ In Deutschland gilt das Eigenheim traditionell als besonders sichere und vertrauenswürdige Lösung unter den Altersvorsorgeformen. Doch nun ist offenbar ein Trendwandel zu beobachten. So zeigt eine Umfrage der HDI Versicherungsgruppe, dass das Vertrauen in Immobilien als Altersvorsorge seit vier Jahren kontinuierlich abnimmt. Danach sahen 2020 noch 51 Prozent der Berufstätigen in ihrem Eigenheim die vertrauenswürdigste Altersvorsorge. Dieser Anteil ist mittlerweile auf 42 Prozent gesunken. Vor allem gegenüber 2022 (47 Prozent) ist der Vertrauensverlust binnen Jahresfrist gravierend.

Trotz des Rückgangs führen Immobilien das Ranking weiterhin an, gefolgt von börsennotierten Wertpapieren mit 22 Prozent. Auffällig ist der Aufstieg von Bargeld auf Rang vier mit 19 Prozent, während vermietete Immobilien mit 20 Prozent auf den dritten Platz stehen. Auch die gesetzliche Rente und betriebliche Altersversorgung haben an Zuspruch verloren.

Besonders bei Berufstätigen unter 45 Jahren ist der Vertrauensverlust in Immobilien signifikant. Nur 37 Prozent dieser Gruppe sieht das Eigenheim noch als vertrauenswürdigste Altersvorsorge. Bei den Geschlechtern zeigt sich ein differenziertes Bild: Der Rückgang des Vertrauens ist bei Männern (von 52 auf 42 Prozent) etwas ausgeprägter als bei Frauen (von 50 auf 42 Prozent). Vor allem Gutverdiener ab einem Nettoeinkommen von 5.000 Euro monatlich zeigen einen starken Rückgang (von 69 auf 45 Prozent). 

Aktien beliebter – vor allem bei Männern

Parallel zum Vertrauensverlust bei Immobilien wächst das Vertrauen in Aktien, Fonds und Anleihen: von 19 Prozent im Jahr 2020 auf aktuell 22 Prozent. Interessanterweise ist dieser Anstieg fast ausschließlich auf das gewachsene Vertrauen berufstätiger Männer zurückzuführen. Hier stieg der Anteil von 24 auf 28 Prozent. Während mit einem Zuwachs von 13 auf 14 Prozent bei Frauen kaum Veränderungen zu verzeichnen sind. Trotzdem glauben 38 Prozent der Frauen und 56 Prozent der Männer, dass Aktien langfristig bessere Renditen als Zinsanlagen bieten.

Niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland

Deutschland weist im europäischen Vergleich eine niedrige Wohneigentumsquote auf. Sie ist auch historisch bedingt. Doch vermutlich spielen weitere Faktoren wie individuelle Präferenzen und Rahmenbedingungen eine Rolle. Laut Statistischem Bundesamt lag die Wohneigentumsquote im Jahr 2022 bei rund 42 Prozent. Nur in der Schweiz ist sie noch niedriger (37 Prozent). Ungarn, Slowenien und Bulgarien führen europaweit die Liste mit den höchsten Eigentumsquoten an. Innerhalb Deutschlands hat das Saarland mit etwa 60 Prozent die höchste Quote. Gefolgt wird das kleinste Flächenbundesland von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.