Stefan Schelling vom Institut für Versicherungswissenschaften an der Universität Ulm und Prof. Jochen Ruß vom Institut für Finanz- und Aktuarwissenschaften in Ulm erhalten für die Forschungsarbeit mit dem Titel „Multi Cumulative Prospect Theory and the Demand for Cliquet-Style Guarantees“ den DIA-Zukunftspreis 2016.
Denkanstöße für neue Anlageprodukte
Mit einem neuen Theorieansatz können die beiden Autoren die Nachfrage nach Produkten mit jährlicher Garantie erklären und den Einfluss der zwischenzeitlichen Schwankungen auf die Wahrnehmung des subjektiven Nutzens zeigen. Ihre neue Theorie lässt sich auf eine Vielzahl von Produkten und Fragestellungen in der Kapitalanlage anwenden. „Gerade im Umfeld der Niedrigzinspolitik und den damit verbundenen Schwierigkeiten der Lebensversicherer bietet diese Arbeit wertvolle Denkanstöße für innovative, zukunftsweisende Anlageprodukte“, begründet Jurymitglied Michael Reeg die Entscheidung für den DIA-Zukunftspreis 2016. Die Erkenntnisse können helfen, Kundenwünsche in der privaten Altersvorsorge besser zu verstehen und einzuschätzen.
„Die Arbeit ist ein sehr schöner Dreiklang aus Theorie, Simulation und Handlungsempfehlungen und damit nicht nur des Preises würdig, sondern auch ein gutes Beispiel wie moderne wirtschaftswissenschaftliche Forschung funktioniert“, fügt Prof. Dr. Christian Hagist, ebenfalls Mitglied in der Jury, hinzu. „Die Autoren erweitern neuere Ansätze der Behavioural-Insurance-Theorie auf einfache, aber innovative Weise und schaffen damit Grundlagen dafür, zwischen den Kosten von Garantien und den Vorteilen, die Anleger darin sehen, in Zukunft besser abzuwägen“, begründet Prof. Dr. Martin Werding seine Entscheidung in der Jury.
Der DIA-Zukunftspreis, der jährlich vergeben wird, ist mit 5.000 Euro dotiert. Über die Vergabe entscheidet eine dreiköpfige unabhängige Jury, zu der Prof. Dr. Martin Werding, Ruhr-Universität Bochum; Michael Reeg vom Maklerunternehmen Hoesch & Partner sowie Prof. Dr. Christian Hagist, WHU – Otto Beisheim School of Management, gehören.