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Aufschieben rächt sich

Viele Deutsche verschieben wichtige Vorhaben auf später. Mit fatalen Folgen: Wer noch nichts für die eigene Altersvorsorge angespart hat, für den kann es bereits zu spät sein.

Wir alle kennen den Vorsatz, endlich mehr Sport zu treiben und sich gesünder zu ernähren. Aber morgen ist doch das Familienessen mit den Schwiegereltern. Dann ab nächster Woche. Ganz sicher. Eigentlich wollte man auch schon seit Längerem den Stromanbieter wechseln, um ein wenig Geld zu sparen, oder aufhören zu rauchen. Allerdings passt das zeitlich leider gar nicht in den Alltagsrhythmus. Wir vertagen, verschieben und erfinden Ausreden. Eine Studie hat das nun ganz klar belegt.

Acht von zehn Deutschen erlitten bereits Nachteile, weil sie wichtige Dinge auf die lange Bank geschoben haben. Das geht aus einer repräsentativen Befragung des Sinus-Instituts im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft hervor. Mit dem Aufschieben hören die meisten erst dann auf, wenn die Konsequenzen schon an die Tür klopfen. So klagt mehr als jeder Dritte über körperliche Einschränkungen aufgrund einer ungesunden Ernährung. Fast jeder Zweite ist davon überzeugt, dass es ihm besser ginge, wenn er mehr Sport treiben würde. 37 Prozent verzichteten bereits auf Anschaffungen, da sie nicht rechtzeitig mit dem Sparen angefangen haben. Last but not least: 28 Prozent verloren schon einen Freund, da sie sich längere Zeit nicht meldeten.

„Ich kann mich einfach nicht aufraffen“

Immerhin wissen die meisten von ihrer mangelnden Disziplin. Nur jeder Sechste gibt an, notwendige Vorhaben keinesfalls hinauszuzögern. Rund ein Drittel der Deutschen bezeichnet sich sogar selbst als Aufschieber. Davon halten es wiederum 73 Prozent für notwendig, etwas an ihrem Verhalten zu verändern. Doch nur die wenigsten setzen diesen Vorsatz auch um. „Ich kann mich nicht aufraffen“, ist der häufigste Grund für das permanente Vertagen. Zwei Drittel der Aufschieber beschreiben sich selbst als faul. Neben fehlender Motivation wird aber auch mangelnde Zeit angegeben. Knapp 40 Prozent empfinden solche Vorhaben schier als „zu anstrengend“. Erschreckend ist, dass im Bereich Finanzen und Altersvorsorge 38 Prozent bezweifeln, ob ihnen eine Auseinandersetzung mit dem Thema überhaupt etwas bringt.

Altersvorsorge leidet unter Aufschieberitis

Langfristige Vorhaben, bei denen die Konsequenzen erst in weiter Zukunft anstehen, werden zudem verstärkt aufgeschoben. Das trifft besonders auf die eigene Altersvorsorge zu. Erst im Rentenalter macht sich das Nicht-Kümmern bemerkbar. Doch dann ist es längst zu spät. Bei der Altersvorsorge gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer zu lange wartet, schafft es eventuell nicht mehr, bis zum Ruhestand die erforderliche Summe anzusparen, um den Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten.

Ein Proband der Studie erklärte dazu: „Ich habe mir natürlich die letzten Jahre vorgenommen, in die Rentenkasse einzuzahlen, um dann nachher letztendlich eine ordentliche Rente rauszukriegen. Trotzdem ist die letzten acht Jahre nichts passiert.“ So wie dem 28-jährigen Andreas geht es vielen anderen auch. „Man fühlt sich nicht gut damit. Aber das beeinflusst einen nicht so sehr, dass man sagt, okay jetzt fange ich mit der Altersvorsorge an“, gibt eine weitere Studienteilnehmerin zu bedenken. Einem Viertel der Befragten fällt es schwer, Geld für das Alter zurückzulegen. 36 Prozent fühlen sich bereits ernsthaft dadurch belastet, sich nicht rechtzeitig um die Altersvorsorge gekümmert zu haben.