Website-Icon DIA Altersvorsorge

Altersvorsorge im Ländervergleich

Welche Ansichten haben die Deutschen zum Thema Altersvorsorge und zu welchen Unterschieden kommt es zwischen den einzelnen Bundesländern?

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger fürchtet sich davor, im Ruhestand in die Altersarmut zu rutschen. Ebenso fast die Hälfte möchte für die Rente vorsorgen, kann es aber nach eigenen Angaben wegen fehlender finanzieller Mittel nicht. Erschreckend ist, dass jeder Achte sich explizit nicht mit dem Thema Altersvorsorge befassen will. Bei den Ansichten jedoch unterscheiden sich die Deutschen wesentlich, gemessen nach ihrem Wohnort.

Das lässt sich aus den Ergebnissen des aktuellen Vorsorge-Reports der Deutschen Bank ablesen. Dieser fußt auf einer Online-Befragung von 3.200 Personen im Alter von 20 bis 65 Jahren. Menschen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Bremen verhalten sich dabei am ähnlichsten zum deutschen Durchschnitt. Besonders auffällig in puncto Negativbewertung ist indes Sachsen. Die Entwicklung der gesetzlichen Rente wird hier am pessimistischsten betrachtet. 78 Prozent der Sachsen, so viele wie in keinem anderen Bundesland, glauben, dass die gesetzliche Rente künftig nicht mehr als eine Grundsicherung sein wird. Fast zwei Drittel meinen sogar, dass das Rentensystem über kurz oder lang zusammenbricht. Nur jeder Zehnte geht davon aus, dass die Rente zum Leben ausreicht. Zugleich verfügen die Sachsen besonders häufig über eine private Versicherung und sorgen somit sehr wohl für ihren Ruhestand vor.

Saarland: höchste Rente, wenig Altersvorsorge

Die höchste staatliche Rente erhalten mit 1.343 Euro im Übrigen Bewohner aus dem Saarland. Das ist wahrscheinlich auch einer der Gründe, weshalb Saarländer seltener konkrete Schritte in Sachen Altersvorsorge unternehmen. Der Anteil der Befragten, die bisher nur gedanklich aktiv waren, ist hier besonders hoch. Zusätzlich rechnen weniger Menschen mit dem Zusammenbruch des Rentensystems. Der Informationsstand zur privaten Vorsorge ist darüber hinaus so niedrig wie in keinem anderen Bundesland. Weniger als ein Viertel fühlt sich ausreichend informiert. Die Werte spiegeln sich auch bei der Riester-Rente wider. So gibt die Hälfte der Saarländer an, diese nicht zu verstehen.

Thüringen: Versorgungslücke trotz niedriger Renten sehr gering

Das wenigste Geld aus der staatlichen Rentenkasse erhalten die Thüringer mit 1.102 Euro. Die Befragten gehen jedoch davon aus, im Alter monatlich nur etwa 1.200 Euro zum Leben zu benötigen. Das ist der kleinste Wert im Bundesgebiet. Die gefühlte Versorgungslücke im Ruhestand ist in Thüringen mit 98 Euro also paradoxerweise die geringste in ganz Deutschland. Nur 14 Prozent glauben allerdings, im Alter finanziell ohne Sorgen zu sein. Das ist die niedrigste Zustimmung aller Bundesländer. Gründe dafür liegen auch in den Ersparnissen der Bewohner Thüringens. So können diese im Alter weniger auf Reserven oder Geldanlagen zurückgreifen. Auch Wohneigentum und Erbschaften stehen den Befragten seltener als Finanzquelle zur Verfügung.

Berliner und Hamburgern fehlt es an Wohneigentum

In den Großstädten Hamburg und Berlin sieht es beim Wohneigentum ähnlich aus. Menschen aus Hamburg sind zudem wie ihre Landsleute in Baden-Württemberg besonders aktiv beim Vorsorgen. Berliner geben hingegen öfter an, etwas für die Altersvorsorge sparen zu wollen, dafür jedoch kein Geld übrig zu haben. Jedoch sind drei von vier davon überzeugt, dass ohne private Vorsorge der Lebensstandard im Alter in Gefahr ist. Nur 17 Prozent der Berliner schauen nach eigenen Angaben in eine sorglose Rentenzeit.

Bayern ängstigen sich vor späterem Renteneintritt

Die meiste Angst vor einer Erhöhung des Renteneintrittsalters haben währenddessen Personen aus Bayern. Das scheint nachvollziehbar, sorgen sie doch häufiger für ihren Ruhestand vor und fürchten sich somit eher vor einem langen Berufsleben als vor Geldsorgen im Alter. So geben auch weniger Befragte an, privat vorsorgen zu wollen, es aber wegen fehlender Finanzen nicht zu können. Übrigens zahlen die Bewohner Bayerns nach einer Gehaltserhöhung überdurchschnittlich häufig Geld in ihre Altersvorsorge ein.