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Wie lassen sich Sparpläne optimal gestalten?

Die Aktienindizes hatten im Juni erneut Höchststände erreicht. Doch nicht jeder möchte sein Geld bei solchen Allzeithochs in Fonds oder ETF investieren.

Da kann die Aktienanlage über Sparpläne sinnvoll sein. Doch was ist bei Sparplänen zu beachten, wenn man nicht unnötigerweise Geld verschenken will? Außerdem: Gibt es bessere und schlechtere Tage im Monat, um zu investieren?

Der Aktienfonds-Sparplan ist ein Liebling der Finanzbranche. Durch die regelmäßige Einzahlung kommen verlässlich Gelder herein, an denen Banken und Fondsgesellschaften in Form von Ausgabeaufschlägen und Managementgebühren verdienen. Zudem ermöglicht die Branche so Anlegern mit kleinerem Geldbeutel den Zugang zu den Finanzmärkten. Das erhöht die Zuflüsse und Gewinne ebenfalls. Sparpläne nutzen aber nicht nur der Branche, auch die Aktienfonds-Sparer profitieren. „Wer einen Sparplan einrichtet, verringert deutlich das Risiko, zu einem schlechten Zeitpunkt zu investieren. Schwankt die Börse für eine längere Zeit, kauft man im Durchschnitt womöglich günstiger ein als beim einmaligen Investment“, erklärt Anton Vetter von BV&P Vermögen in Kempten (Allgäu). Der Grund: Anleger erwerben nach einem Kurseinbruch die Anteile der Fonds oder ETF günstiger, was die Durchschnittskosten senkt. „Dieses Wissen kann helfen, in unruhigen Marktphasen bei der Stange zu bleiben“, so Vetter.

Grundstein für ein kleines Vermögen

Sparpläne für Fonds und ETF eignen sich somit für Anleger, die eher risikoscheu sind und mit ihrem Geld nicht gerne „All in“ gehen. Zudem sind sie für alle interessant, die Stück für Stück vorgehen wollen oder müssen, weil sie am Anfang der Berufslaufbahn stehen oder den Grundstein für ein kleines Vermögen der Kinder oder Enkel legen möchten. Schließlich kommt selbst bei einer Rate von monatlich 100 Euro ein hübsches Sümmchen zusammen. „Bei einer Rendite von sechs Prozent stehen nach 20 Jahren immerhin mehr als 46.000 Euro auf dem Konto“, rechnet Thomas Neumann von bestadvice Vermögenstreuhand in Irschenberg bei München vor. Außerdem besteht die Option, Einmalanlage und Sparplan miteinander zu kombinieren.

Entscheidend sind erstens die Kosten …

Ganz gleich, aus welchen Gründen ein Sparplan abgeschlossen wird: Es gibt einige Faktoren, die seine Wertentwicklung maßgeblich beeinflussen. „Dazu zählen die Kosten, die sich aufteilen in Ordergebühren sowie eventuelle Depotgebühren. Jedes Prozent an vermeidbaren Kosten drückt die mögliche Rendite auch auf lange Sicht spürbar“, erklärt Vermögensverwalter Vetter. Doch das muss nicht sein. Viele Direktbanken wie ING oder Deutsche Kreditbank verlangen, anders als Filialbanken, keine Gebühren mehr für die Führung eines Depots. Auch bieten vor allem Direktbanken ein mehr oder minder großes Kontingent an kostenfrei handelbaren ETF. „Das drückt die Kosten noch einmal. Die Auswahl der Fonds bzw. ETF sollte man aber nicht zuerst vom kostenlosen Handel abhängig machen, sondern von der Frage, ob sie zu den eigenen Anlagezielen passen“, so Vetter.

…und zweitens der Zeitpunkt des Kaufs

Viel weniger im Blick der Anleger steht bislang das Monatsdatum, an dem der Sparplan ausgeführt wird. Die meisten Anleger kaufen ihren Sparplan-Fonds zum Monatsersten oder kurz darauf, da dann das Gehalt auf dem Konto ist. Dazu passt das Sparplan-Credo der Fondsgesellschaften, das besagt: „Wichtig ist nicht, wann Sie Aktien kaufen, sondern dass Sie es überhaupt tun!“ Das ist aber nur die halbe Wahrheit.

Sicher ist es besser, überhaupt Aktien zu kaufen, als gar nicht zu investieren. Dennoch ist der Zeitpunkt einer Investition im Monatsverlauf keineswegs unwichtig, wie Forschung und Fachliteratur zeigen. So gibt es seit Jahrzehnten eine recht klare Tendenz, dass die Kurse ab dem ersten Handelstag eines Monats für etwa vier Handelstage steigen. Basis für diesen Effekt sind längst nicht nur die Sparpläne anderer Anleger, sondern das sogenannte Window Dressing von Großinvestoren und Fondsmanagern.

Einzahlung lieber gegen Monatsende

„Wer in diesen ersten Tagen eines Monats nicht investiert ist oder erst am Ende kauft, verpasst wahrscheinlich zumindest einen Teil der Gewinne. Deshalb gebe ich die Empfehlung, den Dauerauftrag zum Kauf bereits zum Monatsende ausführen zu lassen“, bringt es Thomas Neumann auf den Punkt. Falls das nicht möglich ist, sollten Anleger den Sparplan zumindest in der Nähe des 20. eines Monats ausführen lassen. So nehmen sie den Anstieg am Anfang des nächsten Monats voll mit. Leider gewähren nur wenige Banken ihren Kunden beim Ausführungsdatum große Freiheiten. „Daher kann es sich lohnen, bei der Auswahl der Bank neben den Kosten auch auf diesen Faktor zu achten“, sagt Anton Vetter.