Institutionelle Investoren prägen die Entwicklung der nachhaltigen Geldanlage. Wichtig ist, dass Anleger jederzeit nachprüfen können, dass diese Kriterien durch die Vermögensmanager wirklich eingehalten werden.
Das Angebot nachhaltiger Geldanlagen wächst ungebrochen, wie der Marktbericht 2019 des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) zeigt. „Die Summe nachhaltiger Geldanlagen erreicht mit 219 Milliarden Euro einen neuen Höchststand. Nachhaltige Fonds und Mandate verzeichnen ihr größtes Wachstum seit Beginn der Erhebung und legen um insgesamt 41 Milliarden Euro zu.“
Größter Anteil entfällt auf die Kirchen
Das FNG hat dazu auch einige Details kommuniziert. So gehörten auch 2018 die kirchlichen Einrichtungen und Wohlfahrtsorganisationen unverändert zu den wichtigsten institutionellen Investoren. Sie stellten knapp 40 Prozent der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland. Dahinter folgten die Versicherungsunternehmen mit einem Anteil von 17 Prozent. Weitere zwölf Prozent der nachhaltigen Fonds und Mandate stammten von Sicherungseinrichtungen, Gewerkschaften und Banken.
Starkes Wachstum bei Fonds und Mandaten
Besonders starkes Wachstum beobachtet das Forum Nachhaltige Geldanlagen vor allem im Bereich der nachhaltigen Investmentfonds und Mandate. Bis Ende 2018 wuchs der Markt um knapp 45 Prozent auf 133,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 89 Milliarden Euro auf Investmentmandate und 45 Milliarden Euro auf Investmentfonds. Zuvor waren es 62 beziehungsweise 30 Milliarden Euro. Das gesamte Marktvolumen hat sich den Daten zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzehnfacht.
Das alles ist natürlich kein Zufall. So hat beispielsweise die Nachhaltigkeitsstudie von Union Investment, für die im vergangenen Jahr 201 institutionelle Anleger in Deutschland mit einem verwalteten Vermögen von insgesamt mehr als sechs Billionen Euro Auskunft gaben, ermittelt, dass 72 Prozent der Großanleger bereits Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen. Insbesondere Kapitalverwaltungsgesellschaften (92 Prozent) sowie kirchliche Anleger und Stiftungen (86 Prozent) investierten nach diesen Ergebnissen nachhaltig.
Anleger wollen erfahrbare Wirkungen
Der Wunsch vieler institutioneller Anleger bezieht sich laut der Studie vor allem auf eine nachvollziehbare Klimawirkung: Zwei Drittel (67 Prozent) glauben, dass nachhaltige Kapitalanlagen das Weltklima entscheidend beeinflussen können. Das ist überhaupt ein wesentlicher Faktor bei allen nachhaltigen Investments. Anleger wollen konkret erfahrbare Wirkungen erzielen und ihre Nachhaltigkeit auf die eine oder andere Art und Weise messen. Das kann ein positiver Einfluss aufs Klima sein, die Reduktion von Plastik, eine umfassende soziale Unternehmensführung, die Durchsetzung von Nachhaltigkeitsstandards bei Zulieferern oder auch ein effizienter Umgang mit Energie und Rohstoffen und die Verankerung des Nachhaltigkeitsmanagements auf Vorstands- und Aufsichtsratsebene. Damit die Vorgaben institutioneller Investoren hinsichtlich der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie auch wirklich erfüllt werden können, ist es daher unumgänglich, dass sie die Investments genau auswählen und insbesondere bei Fonds auf eine transparente Anlagepolitik achten. Greenwashing will niemand in Kauf nehmen.
Das bedeutet, dass alle Wertpapiere im Anlageportfolio streng nach ESG-Kriterien ausgewählt werden müssen und die Einhaltung dieser ESG-Kriterien jederzeit nachvollziehbar ist. Hilfreich ist für Investoren der Nachweis, dass Manager mit einem führenden, auf Nachhaltigkeit spezialisierten Research-Haus zusammenzuarbeiten und sich auf diese Weise bei ihren Investmententscheidungen absichern können.