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Gewappnet für Marktblasen

Während Bitcoin neue Höhen erreicht, Gold und selbst der scheinbar vergessene japanische Markt neue Allzeithochs entwickeln, scheint der Begriff „Marktblase“ in aller Munde zu sein.

Mit den Erkenntnissen der Neurofinanz lassen sich Marktblasen erklären. Aktiv gemanagte Mischfonds wiederum können eine sinnvolle Alternative sein, um das Portfolio gegen Marktblasen abzusichern.

Der Herdentrieb ist ein Phänomen, bei dem Individuen sich in Horden gruppieren und die Handlungen anderer ohne eigene Entscheidungen imitieren. In der Finanzwelt verstärkt dieses kollektive Verhalten Marktbewegungen und befeuert ein Gefühl der Euphorie, wenn die Preise über vernünftige Niveaus steigen. Die Angst, etwas zu verpassen, verstärkt sich, wenn Anleger befürchten, bei der raschen Vermögenswertsteigerung zurückgelassen zu werden. Rationalität weicht dann irrationaler Begeisterung, was zu überbewerteten Kursen führt, die von den wirtschaftlichen Grundlagen abgekoppelt sind.

Wenn Marktblasen platzen, verwandelt sich das Fieber des panischen Kaufens in panische Verkaufsangst, was zu scharfen Marktkorrekturen führt, da die Preise sich an die zugrundeliegenden Fundamentaldaten anpassen. Dennoch ist es erwähnenswert, dass der durch Herdenverhalten ausgelöste Momentum-Effekt erhebliche Gewinne für kluge Anleger liefern kann, sofern man ihn nutzt. Aber Anleger sollten Disziplin wahren und mit ruhiger Hand navigieren, unterstützt von einer sorgfältig ausgearbeiteten Ausstiegsstrategie. Das führt zum nächsten Punkt.

Marktblase oder Bullenmanie?

Allzeithochs werden manchmal von massiven Einbrüchen begleitet. Es ist jedoch viel häufiger, dass einem Allzeithoch ein weiteres Allzeithoch folgt. Anleger würden gut daran tun, diese Lektion zu beachten: Die Tatsache, dass ein Vermögenswert auf einem Allzeithoch gehandelt wird, sollte sie nicht davon abhalten, ihn zu kaufen. Eine Blase ist nur eine Blase, bis sie platzt. „The trend is your friend.“ Allerdings ist Vorsicht geboten. Systemische Blasen, die an die Finanzkrise von 2008 erinnern, haben die Fähigkeit, ganze Volkswirtschaften ins Chaos zu stürzen.

Ein Blick auf die Performance des Technologiesektors ist lehrreich: Im Jahr 1995 machte er bescheidene 8,5 Prozent des S&P-Index aus. Der Anteil stieg bis zum Jahr 2000 auf über 29 Prozent, kurz bevor die Dotcom-Blase platzte. Heute macht der Sektor wieder etwa 29 Prozent des Index aus. Darüber hinaus hat der jüngste Anstieg des S&P 500, der in nur vier Kalendermonaten einen außergewöhnlichen Zuwachs von 21,5 Prozent verzeichnete, nur zweimal in der Geschichte stattgefunden: Während der Dotcom-Blase und als die US-Wirtschaft sich von der Rezession erholte.

Ein Fall für aktiv verwaltete gemischte Fonds

Die Absicherung eines Portfolios gegen Blasen umfasst die Suche nach Strategien, die die Auswirkungen unvorhergesehener Marktschocks verringern können. Aktiv verwaltete Fonds können einen überzeugenden Ansatz bieten. Im Gegensatz zu Delta-1-Produkten, wie passive Indextracker (ETF), werden gemischte Fonds aktiv verwaltet und können die Allokation mittels Absicherungsinstrumente oder durch andere Assetklassen anpassen. Diese Flexibilität ermöglicht es dem Fondsmanagement, von Markttrends zu profitieren und Marktineffizienzen auszunutzen, um potenzielle Renditen zu steigern sowie Risiken zu minimieren. Während Long-ETF nur Diversifikationsvorteile innerhalb steigender Märkte des von ihnen verfolgten Index bieten, sind gemischte Fonds strategisch zwischen Assetklassen bzw. Instrumenten diversifiziert.

Abwärtsrisiko bei passiven Strategien

Fazit: Da die Bewertungen unerreichte Niveaus erreichen, stehen Unternehmen vor erhöhten Investorenerwartungen für die bevorstehende Quartalsberichtssaison. Angesichts dieses Szenarios kann es für Anleger sinnvoll sein, flexiblere Anlagestrategien zu nutzen, da passiv verwaltete Fonds in abwärtsgerichteten Märkten möglicherweise nicht über die Widerstandsfähigkeit verfügen, um potenzielle Marktturbulenzen zu bewältigen. Sollten Kapitalmarktblasen platzen, setzen passive Produkte die Anleger einem erheblichen Abwärtsrisiko aus. Aktiv verwaltete Fonds können sich aufgrund ihrer Agilität sowie Flexibilität abfedern. Daher könnte die Entscheidung für aktiv verwaltete Fonds angesichts heiß gelaufener Märkte einen robusteren Schutz bieten.


Gastautor Nikolas Kreuz ist Geschäftsführer der INVIOS GmbH in Hamburg. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.