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Mobilität der Zukunft im Depot

Innovative Unternehmen, die sich mit der Mobilität der Zukunft befassen, gehören in jedes Depot. Die Nachfrage nach konventionellen Fahrzeugen wird sinken. Die Autobauer bereiten sich bereits darauf vor.

Die Auswirkungen des technischen Fortschritts und der Digitalisierung, die sogenannte Disruption, machen auch vor Flaggschiffen der internationalen Industrie nicht halt.

Anders lässt sich die Äußerung von Daimler-Chef Dieter Zetsche nicht verstehen. „Es ist kein Naturgesetz, dass Daimler ewig besteht“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Automobilkonzerns auf der Mobilfunkmesse MWC in Barcelona. Nun war dies freilich kein Abgesang auf den Weltkonzern. Vielmehr sagte Zetsche weiter, dass Daimler sich verändern müsse, weil Konnektivität, autonomes Fahren und der Vormarsch der E-Mobilität sowie die Plattformen für Auto-Sharing die Branche verändern würden. Der Konzern müsse sich verändern, um am Markt weiterhin bestehen zu können. „Wenn wir weiterhin nur das tun, was wir so gut gemacht haben, sind wir erledigt“, sagte Zetsche.

Disruption verschont auch die Platzhirsche nicht

Das ist pure Disruption, die auch vor der hiesigen Vorzeigeindustrie nicht haltmacht. Die deutsche Automobilindustrie generierte im Jahr 2017 knapp 426 Milliarden Euro Umsatz. Die Anzahl der Beschäftigten stieg in diesem Bereich von rund 702.000 im Jahr 2010 auf rund 820.000 im Jahr 2017. Die Kraft der Autofirmen wird auch so schnell nicht einbrechen. Daimler, BMW und Co. bleiben substanzstarke Werte, die für Anleger spannend sein können. Porsche verdient weiterhin viel Geld. VW verkauft so viele Autos wie nie zuvor. Dieses Bild wird sich in den kommenden Jahren wandeln – eben dann, wenn sich neue Mobilitätskonzepte durchsetzen, die Nachfrage nach konventionellen Fahrzeugen geringer wird und generell durch gesellschaftliche Veränderungen neue Herausforderungen entstehen.

Unternehmen mit spannender Perspektive

Ein Beispiel dafür sind die Elektrofahrzeuge. Die Zahl der Neuzulassungen von reinen Elektroautos hat sich in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2018 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Drittel erhöht. Der chinesische Markt weist weiterhin das größte Wachstum und die größten Volumina für alternative Antriebe auf. Daher können Unternehmen spannend sein, die sich mit diesen Themen befassen. Sie können einen enormen Aufschwung erfahren, wie bestimmte Werte bereits zeigen. Die weltweit tätige Eaton Corporation beispielsweise entwickelt, produziert und verkauft Systeme, Applikationen und Produkte für die Energie- und Fahrzeugindustrie. Kurszuwachs in den zurückliegenden 36 Monaten: mehr als 30 Prozent.

Auf die Zukunft der Städte setzen

Auch das Megathema Smart City, also die „intelligente“ Weiterentwicklung von urbanen Räumen, spielt bei der Frage nach der Mobilität der Zukunft eine Rolle. Der Themenfonds Pictet-SmartCity zum Beispiel legt hauptsächlich in Aktien von Unternehmen (Mobilität, Transport, Infrastruktur, Immobilien, nachhaltiges Ressourcen-Management etc.) an, die einen Beitrag zum weltweiten Urbanisierungstrend leisten oder davon profitieren. Mit Erfolg: In fünf Jahren hat der Fonds knapp 37 Prozent gewonnen, und selbst in der Zwölf-Monats-Betrachtung liegt der Pictet-SmartCity bei elf Prozent.

Vorsicht bei „trendigen“ Werten

Vorsichtig sein sollten Anleger hingegen bei stark „trendigen“ Werten. Was bei einem Hype passieren kann, wenn die Basis nicht sehr solide ist, zeigt das Beispiel Tesla. In der Vergangenheit waren die Wachstumsraten erstaunlich, aber seit vergangenem Jahr hat der Kurs stark gelitten. Das hat nicht zuletzt mit Produktions- und Lieferschwierigkeiten zu tun sowie einem hin und wieder beim Kurznachrichtendienst Twitter irrlichternden Elon Musk.

Innovative Unternehmen, die sich mit der Mobilität der Zukunft auf allen Ebenen befassen und Produkte und Dienstleistungen für die Weiterentwicklung liefern, gehören in jedes diversifizierte Depot. Sie werden die Gewinner dieses gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Disruptionsprozesses sein.


Gastautor Dr. Martin Stötzel ist Managing Partner bei der unabhängigen Vermögensverwaltung Rhein Asset Management (Luxemburg und Düsseldorf).