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Deutschland ist für Anleger nicht genug

Aktien Börse Kurse

Anleger sollten über den deutschen Tellerrand blicken, meint Werner Krieger von der GFA Vermögensverwaltung. Anderenfalls verschenken sie Chancen und investieren mit Schlagseite. Im Gespräch hat er auch einige Vorschläge parat, wie private Investoren das anstellen können.

Viele deutsche Anleger fokussieren sich sehr stark auf die 30 Aktien im DAX. Damit verpassen sie doch Renditechancen in anderen Weltregionen, wie zuletzt in den USA, nicht wahr?

Richtig, ein vernünftiges Depot sollte immer global ausgerichtet sein. Hiesige Anleger kommen daher an Titeln aus Amerika, Asien und anderen Ländern Europas nicht vorbei. Übrigens verringert die globale Streuung die Wertschwankungen des Depots. Allerdings ist ein Risikomanagement, etwa über die 200-Tage-Linie, essenziell. Brechen alle Aktienmärkte ein, nutzt ein international ausgerichtetes Depot nicht viel.

Wie lässt sich eine solche Strategie am besten umsetzen?

Am einfachsten sind aktiv verwaltete Fonds, die weltweit investieren dürfen, sowie Indexfonds. Diese ETFs investieren in die Aktien wichtiger Indizes wie MSCI World oder MSCI All Country World Index.

Gibt es bei ETFs etwas zu beachten?

Die meisten Indexfonds funktionieren prozyklisch. Das heißt: Je stärker die Börse eines Landes gestiegen ist, desto höher ist der Anteil dieses Landes im Index. Aktuell haben die USA einen Anteil von 56 Prozent im MSCI ACWI. Deutsche Aktien machen nur knapp zwei Prozent im Index aus. Das sollte man wissen.

Antizyklik zahlt sich aus

Gibt es Alternativen für ETF-Anleger?

Eine Option wäre es, regionale Indexfonds zu kaufen und diese nach der Wirtschaftsleistung der Regionen zu gewichten. Dann hätten die USA einen Anteil von nur 30 statt 60 Prozent.

Klingt ziemlich kompliziert…

Alternativ können Anleger mit Indexfonds zu gleichen Teilen in die USA, Europa, Asien und die Emerging Markets investieren. Wichtig ist, dass die Fonds am Ende eines Kalenderjahres auf Gleichstand gebracht werden. Mit diesem Rebalancing nehmen Anleger einen Teil der Gewinne bei gut laufenden Fonds mit und investieren antizyklisch in die Fonds, die sich nicht so gut geschlagen haben.