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Comeback beim Gold

Alle Welt redet von Aktien und der scheinbaren Alternativlosigkeit dieser Assetklasse. Im Schatten der immer weiter steigenden Aktienkurse hat sich allerdings ein alter Bekannter wieder deutlich erholt und gilt nun nicht nur für Experten als gute Beimischung für das Depot.

Dabei war Gold natürlich nie wirklich verschwunden. So ziemlich jeder Manager hatte es immer noch im Depot. Es verlor jedoch in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung; nicht zuletzt auch, weil im Zuge so mancher Krise das Edelmetall eben nicht als sicherer Hafen fungierte, sondern sich auch von den Abwärtsbewegungen mitreißen ließ. In den letzten Jahren setzte Gold immer wieder zu einer Aufholjagd an, nur um dann kurze Zeit wieder abzufallen.

Grund dafür ist vor allem die kaum abschwächende Nachfrage nach Aktien. Doch dieses Mal spricht einiges dafür, dass es anders sein wird. Zuletzt erreichte das Edelmetall seinen höchsten Stand seit sechs Jahren. So heizen auch die Zentralbanken den Kurs wieder an, indem sie in Größenordnung die eigenen Goldbestände aufstocken. Aber auch die leicht abschwächende Wirtschaft dürfte weiter dafür sorgen, dass es für Gold nach oben geht.

Lagerungskosten drücken die Rendite

Doch wie können Anleger am besten davon profitieren, sollte es mit dem gelben Edelmetall so weiterlaufen? Dabei gibt es viele Möglichkeiten. Zum einen können Anleger das Gold physisch vorhalten. Dabei schätzen viele das Gefühl, etwas „in den Händen zu halten“. Dabei muss jedoch bedacht sein, dass im günstigsten Fall die räumlichen Möglichkeiten dafür vorhanden sind. Ist das nicht der Fall, müssen im Vorfeld die Kosten für die Unterbringung in Erfahrung gebracht werden, da diese die Rendite doch deutlich drücken.

ETFs als preiswerte Alternative

Somit ist es ab einer gewissen Menge eher ratsam, Gold über ETFs ins Portfolio zu holen. Dabei bilden die ETFs  über einen vorgegebenen Index den Goldpreis indirekt ab. ETFs haben den Vorteil, dass diese einen Bruchteil dessen kosten, was ein klassisch gemanagter Fonds verlangt. Darüber hinaus sind sie in der Regel sehr gut über die Börse handelbar. Allerdings ist die Auswahl hier riesig und bei vielen ETFs wird ein selbst erstellter (und für Anleger oft schwer nachvollziehbarer) Index genutzt. Kenntnisse und Erfahrungen sollten im besten Fall also bereits vorhanden sein.

Rohstofffonds setzen auch auf Gold

Wer hier lieber auf das Wissen von Fondsmanagern vertrauen möchte, sollte sich nach Fonds umsehen, die in Rohstoffaktien investieren. Diese erwerben zum größten Teil Aktien von Unternehmen, deren Geschäftsaktivitäten überwiegend die Förderung oder der Abbau von Grundmetallen und industriellen Mineralien, zum Beispiel Eisenerz oder Kohle ist, aber allen voran auch Gold. Hier müssen Anleger aber unbedingt beachten, dass diese meist teurer sind und eine Anlagedauer von mindestens fünf Jahren benötigen.

Minenaktien profitieren überproportional vom Kursanstieg

Als weitere Möglichkeit bieten sich Minen- bzw. Goldaktien an. Viele Goldproduzenten sind nun solider aufgestellt als vor dem Abstieg im Jahr 2012. Erwähnenswert ist vor allem die Wirkung eines steigenden Goldpreises auf die Minenaktien. Diese profitieren überproportional vom Goldkurs, da sich die Gewinne (grob gerechnet) aus Goldpreis minus Förderkosten berechnen. Steigt nun der Goldpreis, steigen auch die Gewinne der Unternehmen und das in größerem Maße, wäre man direkt in Gold investiert. Diese Rechnung gilt aber auch für die entgegengesetzte Richtung: Fällt der Goldpreis, fallen auch die Minenaktien stärker. Dieses Risiko muss den Anlegern bewusst sein. Wer wenig Fachwissen besitzt, ist also mit einem breit aufgestellten Fonds besser aufgehoben.


Gastautor Stephan Witt arbeitet bei der FiNUM.Private Finance AG in Berlin.