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Bitcoin steigt, aber keiner geht mit

Stell Dir vor, es ist Hausse und keiner geht hin. So ähnlich läuft es derzeit bei den Kryptowährungen. Der Bitcoin hat einen steilen Anstieg hingelegt, aber gerade deutsche Anleger bleiben oft außen vor. Das hat gute und schlechte Gründe.

Ein ganz schlechter Grund ist die Skepsis gegenüber der Anlageklasse. Zwar handelt es sich um einen neuen, jungen Markt mit den entsprechenden Übertreibungen und Schwankungen.

Aber es ist ein Markt. Ein Markt, auf dem sich durchaus auch Geld verdienen lässt. Die Skeptiker sagen seit Jahren voraus, dass Bitcoin & Co. vollständig in der Versenkung verschwinden werden, dass ihr Wert bei null liegt und dass sie schlichtweg nicht gebraucht werden.

Nun sind in den vergangenen Monaten immer mehr große institutionelle Häuser auf den Krypto-Zug aufgestiegen. Sie bieten ihren Kunden die Assetklasse aktiv an oder arbeiten mit der zugrundeliegenden Technologie, der Blockchain, an der Verschlankung eigener Strukturen oder gleich an ganz neuen, eigenen Geschäftsmodellen.

Ein schlechter Grund ist es außerdem, wenn Anleger immer wieder abwarten, wann denn nun der richtige Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen ist. Den Tiefpunkt abpassen und dann einsteigen, das ist der Traum eines jeden Anlegers. Klappt aber in der Regel nicht, weshalb die Profis nach und nach einsteigen. Derzeit läuft am Kryptomarkt eine solche langfristig betriebene Einstiegswelle. Den Fehler des Zauderns kennen Anleger eigentlich schon von allen anderen Märkten, man muss ihn bei den Kryptos nicht wiederholen.

Die digitale Vielfalt wird größer

Ein mäßig guter Grund, nicht in Bitcoin & Co. zu investieren, ist die Aussicht, dass ja bald noch viel mehr digitale Assets auf den Markt kommen werden. Auch solche, die eben nicht mit dem Anspruch einer Parallelwährung auftreten, sondern die ganz reale Werte verbriefen: Immobilien, Unternehmensanteile, Gewinne, Schuldzinsen oder was sonst noch so in Frage kommt. Diese digitalen Assets kommen, ja, sie werden sehr interessant sein, aber nein, es lohnt sich nicht, nur darauf zu warten.

Risiken sind nicht zu unterschätzen

Natürlich sollte kein Anleger alles auf Kryptos setzen. Niemals, denn dazu sind die Schwankungen zu groß, genau wie die Risiken. Dazu wird der Markt auch von zu wenigen großen Spielern bestimmt, die die Kurse stark beeinflussen können. Ebenfalls immer wichtig ist es, handlungsfähig zu sein, wenn wirklich interessante digitale Assets kommen. Aber das heißt nicht, dass ein Risiko-Anteil am Portfolio auch in Kryptos gehen kann – schon heute.

Handel noch weitgehend unreguliert

Einen guten Grund aber gibt es durchaus, warum Anleger sich von Investments in Kryptowährungen fernhalten. Der Handel mit den Coins und Token findet weithin unreguliert im Ausland statt. Immer wieder machen Handelsplattformen mit Skandalen größerer oder kleinerer Art auf sich aufmerksam. Die gehandelten Volumina sind kaum nachzuvollziehen, die Plattformen im Krisenfall kaum oder gar nicht erreichbar. Hier ist tatsächlich der Punkt, an dem Anleger sich überlegen müssen, auf welchem Weg sie in die Assetklasse einsteigen. Zu hoffen ist, dass es bald eine Plattform geben wird, die der europäischen oder deutschen Regulierung untersteht und echten Handel ermöglicht. Das gibt dem gesamten Markt dann auch noch einmal einen deutlichen, zusätzlichen Schub.


Gastautor Uwe Zimmer ist Geschäftsführer der Fundamental Capital GmbH und CEO der IOB GmbH in Köln.