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Aktive Absicherung in der Krise

Wertschwankungen gehören bei Börseninvestments einfach dazu, trotzdem sind strategisch positionierte Anleger nicht wehrlos. Selbst ein Kurssturz wie durch die Corona-Epidemie kann abgefedert werden. Dafür eignet sich eine aktive Strategie gegenüber passiven Produkten.

Ein Blick auf den deutschen Standardwerteindex Dax zeigt die für viele Anleger schwer zu ertragende Situation der letzten Wochen: Zwischenzeitlich lag das Minus bei über 35 Prozent.

Gleichzeitig verloren auch viele Anleihen. Selbst Gold geriet unter Druck. Da ist die Frage berechtigt, ob sich das nicht besser managen lässt. Zu Recht werden viele erfahrene Investoren darauf verweisen, dass solche Krisen immer wieder auftreten, aber mit einem langfristigen Anlagehorizont von über zehn Jahren bislang einfach ausgesessen werden konnten. Über Zeiträume von Jahrzehnten hat es sich trotz aller Volatilität stets gelohnt, aktienorientiert zu sparen, zeigen Untersuchungen des Deutschen Aktieninstituts. Angesichts des auf unabsehbare Zeit niedrig bleibenden Zinsniveaus gibt es dazu derzeit eigentlich keine rentable Alternative. Auf Dauer erhält vor allem eine langfristig orientierte strategische Vermögensallokation Kapital. Investments über möglichst voneinander unabhängige Anlageklassen, Branchen, Regionen und Währungsräume zu streuen, diese Diversifizierung ist der eigentliche Schutz vor Verlusten.

Frühzeitige Anpassungen des Aktienanteils

Aber die Aufgabe eines aktiven, weitsichtigen Managements geht darüber hinaus. Im Gegensatz zu passiven Anlageprodukten wie ETFs können aktive Assetmanager eine handverlesene Qualitätsauswahl treffen und die Aktienquote regelmäßig anpassen. Bei der FVM übergewichten wir zum Beispiel regelmäßig besonders stabile und zukunftsträchtige Branchen. Das half spürbar in der Krise. Darüber hinaus kann der Aktienanteil stets frühzeitig an das Marktumfeld angepasst werden, um bei erwarteten Schwankungen das Risiko aktiv zu managen. Dazu haben wir bereits im Januar in unserem Fonds angefangen, die gute Börsenperformance der vorherigen Monate über den Terminmarkt abzusichern. Das hat unter dem Strich die Quote der durch Schwankungen am Aktienmarkt direkt betroffenen Werte in der ausgewogenen Strategie auf durchschnittlich 25 Prozent reduziert.

ETF nehmen Marktschwankungen voll mit

Langfristig sind wir von einer wirtschaftlichen Erholung überzeugt, auch wenn noch niemand vorhersagen kann, wann genau es wieder aufwärtsgeht. Jetzt ist es Zeit, aktiv diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die aus der Krise möglichst unbeschadet oder sogar gestärkt herausgehen. Natürlich werden sich auch ETFs, die passiv auf einen Index setzen, wieder erholen, wenn der Markt einen Silberstreif am Horizont entdeckt. Sie können in dieser Situation ein kostengünstiges Mittel sein, breit gefächert auf Regionen oder Märkte zu setzen. Anleger sollten als Lehre aus den letzten Wochen jedoch im Kopf behalten: Passive Produkte nehmen Marktschwankungen voll mit und gerade in solchen Situationen kann sich aktives Risikomanagement auszahlen.


Gastautor Claus Walter ist Vorsitzender der Geschäftsleitung der Freiburger Vermögensmanagement GmbH.

Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.