Die hohe Inflation beschäftigt derzeit Verbraucher und Finanzmärkte gleichermaßen, genauso wie die Frage: Wie lässt sich Vermögen schützen? Wirken Aktien gegen die Inflation?
In Deutschland betrug die Inflationsrate im April 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat 7,2 Prozent. Im Oktober des vergangenen Jahres waren es sogar 10,4 Prozent. In dieser Situation fragen sich viele Menschen: Können Aktien als Vermögensschutz in diesen Zeiten dienen?
Der digitale Finanzdienstleister growney hat dazu Daten ausgewertet. Sie beziehen sich auf den US-Aktienmarkt und US-Geldmarktfonds in ausgewählten Zeiträumen. Weiterhin sehen die Autoren der Studie interessante Parallelen zu vergangenen Zeiten und Krisen. Der Ökonom Jesper Rangvid hat einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen der aktuellen US-Inflationsphase von Januar 2015 bis Januar 2023 und der Inflationsperiode von Juni 1967 bis Juni 1975 festgestellt. In beiden Phasen zeigen sich Parallelen, auch wenn die aktuelle Inflationsskala um etwa zwei Prozentpunkte niedriger ist als in den 1970er Jahren. Damals erreichte die Inflation im Dezember 1974 mit über zwölf Prozent ihren ersten Höhepunkt, bevor sie bis Dezember 1976 auf unter fünf Prozent fiel.
Ein Blick in die Vergangenheit
Angenommen, der Inflationsverlauf in den kommenden Jahren ähnelt weiterhin dem der 1970er Jahre. Welche Anlageklasse bietet dann den besten Schutz vor Kaufkraftverlust oder kann sogar eine positive reale Rendite erzielen? Können Anleger mit Aktien der Inflation Paroli bieten? Ein Blick auf die Performance verschiedener Anlageklassen kann bei der Entscheidungsfindung hilfreich sein.
Bargeld und unverzinste Sparanlagen können während einer Inflationsperiode zu erheblichen realen Verlusten führen. Zwischen Januar 2015 und Januar 2023, also in einem 8-Jahres-Zeitraum, verlor das Geld insgesamt 21 Prozent seines Werts. In Zeiten größerer Inflationsraten oder über längere Zeiträume treten die Verluste sogar noch deutlicher zutage. Auch Geldmarktkonten bzw. ähnlich gering verzinste Anlagen konnten nicht wirklich Abhilfe vor Wertverlust schaffen. Das gelang letztlich nur mit einer Kapitalanlage in Aktien.
Langfristig sind Aktien eine klare Alternative
Aktien bieten langfristig den besten Schutz vor Inflation und ermöglichen so auch einen nachhaltigen Vermögensaufbau. So betrug der Wertzuwachs zwischen Januar 2015 und Januar 2023, also wiederum während einer 8-Jahresphase, laut growney mit US-Aktien immerhin 82 Prozent. Innerhalb von drei Dekaden – hier beispielhaft 1967 bis 1997 inklusive hoher Inflationsraten und Energiekrisen – konnten Anleger am US-Aktienmarkt 489 Prozent Wertzuwachs verzeichnen.