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Zustimmung für Eingriff in die Rentenformel

Mehr als die Hälfte der Deutschen befürwortet eine Festschreibung des Niveaus in der gesetzlichen Rentenversicherung auf dem gegenwärtigen Stand von 48 Prozent bis zum Jahr 2025. Dazu müsste in die Rentenformel eingegriffen werden.

Das ergab eine Umfrage, die INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) vor dem Beginn der Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD durchgeführt hat.

Die Fixierung des Rentenniveaus ist Teil des Sondierungspapiers, das die drei Parteien zuvor ausgehandelt hatten. 53 Prozent der Befragten stimmten diesem Vorhaben zu, mehr Männer (58 Prozent) als Frauen (49 Prozent). Unter den Frauen befand sich mit 30 Prozent allerdings eine relativ große Gruppe, die angab, dazu keine Bewertung vornehmen zu können (Männer: 20 Prozent). Die Zustimmung steigt mit zunehmendem Alter. Vor allem rentennahe Jahrgänge und Rentner (Altersgruppe ab 60 Jahre) sprachen sich für eine Fixierung des Rentenniveaus aus (64 Prozent).

Größter Anklang unter Wählern von CDU/CSU

Obwohl dieser Vorschlag ursprünglich von der SPD stammte, die schon in ihrem Programm zur Bundestagswahl eine solche Forderung hatte, findet die Festschreibung des Rentenniveaus unter den Wählern von CDU/CSU den größten Anklang (63 Prozent). Aber auch unter den SPD-Wählern besteht mit 58 Prozent mehrheitliche Zustimmung. Am wenigsten sagt der Vorschlag den Anhängern der FDP zu (47 Prozent). Unter ihnen ist mit 26 Prozent auch die Ablehnung am größten.

Missverständnisse zum Rentenniveau

Je höher der Bildungsabschluss der Befragten, desto höher ist auch der Anteil, der einen solchen Schritt befürwortet. Offenkundig ist auch das Wissen über die Auswirkung von Veränderungen beim Rentenniveau sehr unterschiedlich verbreitet. Unter den Befragten ohne Abschluss und jenen, die sich noch in der Ausbildung und im Studium befinden, war die Antwort „ich weiß nicht“ mit 43 bis 55 Prozent ausgesprochen  hoch. Erfahrungsgemäß gibt es viele Missverständnisse zum Rentenniveau, das häufig als Ersatzrate des früheren Einkommens missverstanden wird. Tatsächlich beschreibt es aber nur die Entwicklung der Renten in Relation zur Lohnentwicklung.

Grundrente mit großer Mehrheit

Die Einführung einer Grundrente, die jeweils zehn Prozent über dem Grundsicherungsbedarf liegt und damit die Beantragung von Grundsicherung im Alter für Versicherte mit mindestens 35 Beitragsjahren überflüssig macht, findet bei zwei Drittel der Befragten Zustimmung (Frauen: 70 Prozent, Männer 64 Prozent). Für die Grünen-Wähler wäre eine solche Grundrente ein zugkräftiges politisches Projekt. 81 Prozent befürworten es. Unter den Wählern der Links-Partei sind es 78 Prozent und unter den SPD-Anhängern 74 Prozent. Aber auch in der Wählerschaft der übrigen Parteien fände sich dafür eine klare Mehrheit.