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Wunschrentenalter zielt auf frühen Renteneintritt

Ein gutes Drittel der Erwerbstätigen will am liebsten schon mit 61 Jahren und knapp zwei Drittel wollen spätestens mit 63 Jahren in Rente gehen. 

Eine Studie des Demografie-Netzwerks (ddn) zeigt, dass ein erheblicher Anteil der Beschäftigten mit einem vorzeitigen Ausstieg aus dem Arbeitsleben liebäugelt. Knapp 37 Prozent der Erwerbstätigen ziehen ein Renteneintrittsalter von 61 Jahren in Betracht. 62 Prozent der Befragten nennen einen Renteneintritt mit höchstens 63 Jahren. Wunschrentenalter und gesetzliches Rentenalter klaffen also erheblich auseinander.

In der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen würden etwa 70 Prozent am liebsten nicht länger als bis zum 63. Lebensjahr arbeiten. Dieser Trend zeigt sich auch bei Personen mit einem niedrigeren Bildungsniveau und bei Ledigen. Bei den unter 30-Jährigen können sich lediglich 15 Prozent vorstellen, bis zum gesetzlichen Renteneintrittsalter von 67 Jahren tätig zu sein. Interessanterweise steigt die Bereitschaft für einen späteren Rentenbeginn mit zunehmendem Alter, denn fast die Hälfte der über 65-Jährigen zieht eine Arbeit bis 67 oder länger in Erwägung. Eine flexiblere Arbeitszeitgestaltung wird von 41 Prozent als wichtigster Faktor genannt, um länger im Beruf zu bleiben.

Ebenfalls hoch im Kurs stehen höheres Gehalt und geringere körperliche Belastung. Vor allem Arbeiter würden sich durch ein erhöhtes Gehalt motivieren lassen. 51 Prozent von ihnen sehen darin einen ausschlaggebenden Faktor. Im Gegensatz dazu priorisieren leitende Angestellte die Flexibilität ihrer Arbeitszeiten. Ein Wunsch, der von 48 Prozent dieser Gruppe geteilt wird. Für die Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen sind es vor allem die Arbeitszeit und -belastung, die eine solche Entscheidung beeinflussen. Auch für Erwerbstätige mit Kindern sind diese Faktoren relevant. Von ihnen betonen 48 Prozent die Belastung und 47 Prozent die Arbeitszeit. Die Wertschätzung durch Vorgesetzte spielt mit 30 Prozent eine ähnlich wichtige Rolle. 

Generationen arbeiten harmonisch miteinander

Die Untersuchung geht ebenfalls der Frage nach, welche Bedeutung die Arbeit für verschiedene Altersgruppen hat. Während 63 Prozent der 18- bis 29-Jährigen ihrer Arbeit große Bedeutung beimessen, sind es bei den über 65-Jährigen 87 Prozent. Zudem zeigt sich, dass sozialer Status und Bildungsgrad einen signifikanten Einfluss auf die Wertigkeit der Arbeit haben.

Verbreitete Generationenkonflikte am Arbeitsplatz belegen die Daten des ddn indes nicht. Stattdessen herrscht überwiegend eine harmonische Beziehung zwischen jungen und älteren Erwerbstätigen. Positive Interaktionen und gegenseitige Unterstützung sind weit verbreitet und werden von mehr als der Hälfte der Befragten erlebt.

Die Studienergebnisse werfen ein Licht auf kommende Herausforderungen, denen sich Unternehmen und Politik stellen müssen. Es geht darum, den Fachkräftemangel auch in Zeiten angespannter demographischer Szenarien zu bewältigen. Die Bereitschaft, unter verbesserten Bedingungen gegebenenfalls länger zu arbeiten, zeigt Potenzial für zukünftige Entwicklungen im Arbeitsmarkt.


Die Grundlage dieser Studie war eine Civey-Umfrage von Oktober 2022 unter 2.502 Erwerbstätigen zu den Vorstellungen zu Arbeit und Rente.