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Wie sich Teilzeitarbeit auf die Rente auswirkt

Arbeitswelt

Teilzeitarbeit ist weit verbreitet. Welchen Einfluss die reduzierte Stundenzahl auf die spätere Rente hat, rechnete ein Experte der gesetzlichen Rentenversicherung beispielhaft vor.

Durch die Einkommensunterschiede kann Teilzeitarbeit insbesondere für Frauen enorme Auswirkungen auf die spätere Rentenzahlung haben. Zu diesem Ergebnis kommt der Rentenexperte Niklas Füsser von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland, der verschiedene Szenarien für eine gleichermaßen fiktive wie individuelle Erwerbsbiographie ausgerechnet hat. Die Protagonistin der Beispielrechnungen ist 41 Jahre alt und verdient nach einer Ausbildung zur Bürokauffrau in etwa das Durchschnittsgehalt aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Nach sieben Jahren Berufstätigkeit in Vollzeit wechselt sie in Teilzeit, um ihr Kind zu betreuen. Dadurch erhält sie auf ihrer 50-Prozent-Stelle nur die Hälfte des bisherigen Durchschnittsgehalts.

Persönliche Entscheidung mit Folgen

Nachdem ihr zweites Kind in eine weiterführende Schule gekommen ist, macht ihr Unternehmen das Angebot, die Stundenzahl wieder aufzustocken. Damit steht sie vor einer Entscheidung. Einerseits möchte sie immer noch für ihre Kinder da sein und weiß auch sonst die Vorzüge ihrer Teilzeitarbeit zu schätzen, die weniger Belastung und zusätzliche Freizeit bringt. Andererseits ahnt sie, dass die Teilzeitarbeit später zu weniger Rente führt.

Drei Szenarien mit unterschiedlicher Stundenzahl

Um die Auswirkungen für die unterschiedlichen Szenarien zu ermitteln, hat der Rentenexperte jeweils bis zum 1. August 2045 gerechnet. Zu diesem Zeitpunkt hat die „Musterfrau“ mit 67 Jahren die für sie geltende Regelaltersgrenze erreicht. Drei mögliche Entscheidungsszenarien skizziert er: Die Frau  wird ab dem 1. Januar 2020 an weiter 50 Prozent arbeiten, auf 75 Prozent aufstocken oder wieder auf Vollzeit umsteigen. Es beibt wie bisher beim Durchschnittsentgelt. Zusätzlich wurde eine jährliche Rentenanpassung um ein beziehungsweise zwei Prozent für die Berechnungen herangezogen. Folgende Renten ergeben sich bei diesen Biografien.

Spätere Rente nur knapp über Grundsicherung

Da die ermittelten Renten Bruttowerte sind, müssen noch die entsprechenden Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung abgezogen werden. Im Beispielfall wären das bei 1.145,36 Euro Rente für die Teilzeitarbeit auf einer 50 Prozent-Stelle insgesamt 123,69 Euro. Für die Krankenversicherung 88,76 Euro und 34,93 Euro für die Pflegeversicherung. Von der Bruttorente bleiben dann gerade noch 1.021,67 Euro. Dazu könnten, je nach individuellem Steuersatz oder unter Einbeziehung weiterer Einkünfte im Alter auch noch Steuern fällig werden. Letztlich dürfte die Muster-Rentnerin in diesem Fall nur knapp über dem Grundsicherungsniveau liegen. Dabei sorgen die Anrechnung von Kindererziehungszeiten und damit zusätzliche Entgeltpunkte dafür, dass ihre Rente infolge der Teilzeitarbeit später nicht noch geringer ausfällt.