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Weniger neue Renten bei Erwerbsminderung

1,815 Millionen Deutsche bezogen Ende 2019 eine Rente auf Grund von Erwerbsminderung (EM-Rente).

Im Durchschnitt betrug diese Rente nach Abzug der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung 835 Euro. Darauf verweisen die jüngsten Zahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) zur EM-Rente.

Damit liegt die EM-Rente leicht über dem durchschnitt­lichen Bruttobedarf bei der Grund­sicherung im Alter. Ihn bezifferte das Statistische Bundes­amt 2019 mit 813 Euro. Die Zahl der neuen EM-Rentenbezieher hat sich in gut 20 Jahren etwa halbiert. Betrug die EM-Zugangsquote pro 1.000  aktiv Versicherte 1996 noch 8,9 Promille, waren es 2019 nur noch 4,4 Promille. Das Zugangsalter (Zeitpunkt des EM-Renteneintritts) hat sich zwischen 1996 (51,9 Jahre) und 2019 (52,7 Jahre) etwas erhöht.

Ostdeutsche Frauen beziehen höchste EM-Rente

Die überwiegende Zahl der Rentner mit Erwerbsminderung  ist weiblich und lebt im Westen. Von den rund 1,815 Millionen EM-Rentenbeziehern ohne die in Altersrenten umgewandelten EM-Renten entfallen rund 750.000 auf westdeutsche Frauen. Sie beziehen eine durchschnittliche Monatsrente von 818 Euro netto. Dagegen erhalten ostdeutsche Frauen mit 927 Euro die höchsten Bezüge. Frauen verzeichnen im Zeitraum von 1996 bis 2019 insgesamt auch die höchsten Steigerungen der Rentenhöhe. Männer im Westen bekommen 836 Euro, ostdeutsche Männer 794 Euro. Etwa 1,72 Millionen Personen beziehungsweise 94 Prozent aller EM-Rentner bekommen die volle Erwerbsminderungsrente. Die rund 91.800 Personen mit einer Rente aufgrund teilweiser Erwerbsminderung erhalten monatlich im Durchschnitt 550 Euro.

Psychische Erkrankungen nahmen deutlich zu

Eine komplexere Arbeitswelt oder andere gestiegene Belastungen führten innerhalb der zurückliegenden 20 Jahre zu einer deutlichen Zunahme der EM-Rentner, die wegen einer psychischen Erkrankung nicht mehr erwerbstätig sein können. Nachdem 1996 nur jede fünfte Rente (20,1 Prozent) bei Erwerbsminderung auf eine psychische Störung zurückging, waren es 2019 bereits 41,7 Prozent. Außerdem waren sogenannte Neuerkrankungen wie Krebs (14,1 Prozent) und Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates (12,5 Prozent) weitere häufige Gründe für den Bezug einer EM-Rente.