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Was wird aus der Rente? – DIA bei Young Leaders

Deutschland altert unaufhörlich mit fatalen Folgen für das Rentensystem. Doch was können die Jüngeren daran ändern? Ist die Rente noch zu retten?

Wir leben durchschnittlich immer länger. Damit wächst die Zahl der Ruheständler. Gleichzeitig schrumpft die Gruppe der Beitragszahler. Wie aber finanzieren wir unter diesen Voraussetzungen in Zukunft unsere Rente? Als Klaus Morgenstern auf der Young-Leaders-Akademie im November das Problem des demografischen Wandels skizziert, schaut er in neugierige Gesichter. Doch die über 100 jungen Multiplikatoren im Publikum – Schülervertreter, Jugendtrainer oder Schülerzeitungsredakteure – scheinen auf die Frage, wie die Rente noch zu retten ist, eher ratlos.

Bereits zum 62. Mal diskutieren engagierte Schüler bei Young Leaders in Strausberg über Strategien für die Zukunft. Denkanstöße zum Thema Rente gibt dabei das Deutsche Institut für Altersvorsorge. DIA-Sprecher Klaus Morgenstern erklärt den Jugendlichen in seinem Vortrag, welche Stellschrauben eine Veränderung am Rentensystem zulassen. So könnte die Regierung entweder den Beitragssatz erhöhen, das Rentenniveau senken, mehr Steuergelder verwenden oder das Eintrittsalter nach hinten schieben. Allerdings steigt der Beitragssatz bereits und auch das Niveau sinkt. Zudem fließt jährlich eine gewaltige Summe aus Steuergeldern in den Rententopf, knapp 100 Milliarden Euro. Liegt die Lösung also in einem späteren Renteneintritt?

Länger leben = länger arbeiten?

Die Lebenserwartung nimmt statistisch gesehen jedes Jahr um drei Monate zu. Wer heute zur Welt kommt, wird also schon sechs Stunden älter als das Neugeborene vom gestrigen Tag. Bei einem gleichbleibenden Rentenalter und einer steigenden Lebenserwartung erhöht sich somit nach und nach die Länge der Ruhestandsphase. Wäre es aber nicht gerechter, dass diejenigen, die länger leben, auch länger arbeiten?

Bei der an den Vorträgen anschließenden Medienbörse strömen die Schüler zum DIA-Stand, um der Sache noch mal auf den Grund zu gehen. „Wie sollen Menschen, die körperlich schwer arbeiten, noch später in Rente gehen?“ Klaus Morgenstern und sein Kollege Dieter Weirich schmunzeln. Dieses Argument bekommen sie oft zu hören. Wie soll ein Dachdecker länger als bis 67 Jahre arbeiten? Morgenstern erläutert: „Nicht jeder Job ist für einen späten Renteneintritt gemacht. Wir brauchen daher Lösungen für Menschen, die nicht in der Lage sind, länger zu arbeiten. Es muss Umqualifizierungen für diese Berufsgruppen geben. Derzeit gibt es für über 50-Jährige aber leider viel zu wenig Umschulungsangebote.“

Jugendliche interessiert das Thema Rente

Die Jugendlichen hören gespannt zu, die meisten machen sich Notizen. Auch der Strom an Fragen am DIA-Stand reißt nicht ab. „Wann sollte ich mit meiner Altersvorsorge anfangen? Macht die Inflation mein Erspartes bis zur Rente nicht kaputt? Kann man das Rentensystem umstürzen? Was müssen die Politiker tun? Ist der demografische Wandel ausschließlich schlecht? Glauben Sie, wir müssen in Zukunft mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten?“

Was können die Jüngeren tun?

Bei der Young-Leaders-Akademie sind die Ängste der Jugendlichen greifbar. Der demografische Wandel ist für sie kein Zukunftsszenario, das sie nicht mehr miterleben. Irgendwann werden sie die Folgen der alternden Gesellschaft an ihren eigenen Renten spüren. Die Sorge vor Altersarmut ist dementsprechend groß. Das Beste, was die Schüler dagegen tun können, ist eine Investition in Bildung, rät Dieter Weirich. Mit einer guten Ausbildung gibt es später auch ein Gehalt, das Spielraum für eine private Altersvorsorge lässt.

Auch Klaus Morgenstern hat zum Schluss noch einen Tipp für die Jugendlichen. In der aktuellen Rentenkommission gibt es kein Mitglied, das jünger als 40 Jahre ist. „Die Politiker machen Beschlüsse und das meist zu Lasten der Jüngeren. Lasst daher nicht die Alten über eure Renten entscheiden!“