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Sonderbeiträge für frühere Rente fließen oft erst spät

Eine Analyse der Deutschen Rentenversicherung beschäftigte sich mit den Sonderbeiträgen der Versicherten. Die Ergebnisse sind aufschlussreich.

Sonderbeiträge sind eine immer beliebter werdende „Brücke“ zu einem früheren Rentenbeginn. Das belegen Zahlen, die von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) im Rahmen einer aktuellen Untersuchung ermittelt wurden.

Dabei wird ein deutlicher Trend sichtbar: Beschäftigte entscheiden sich zunehmend erst in ihren letzten Berufsjahren für die Zahlung von Sonderbeiträgen. Diese ermöglichen einen vorzeitigen Rentenbeginn, ohne dass dabei dauerhaft hohe Abschläge in Kauf genommen werden müssen. Eine derartige Zusatzzahlung wird damit für immer mehr Menschen zu einem wichtigen Baustein ihrer Ruhestandsplanung.

Die Attraktivität der Sonderbeiträge ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Während 2014 weniger als 1.000 Beschäftigte von dieser Möglichkeit Gebrauch machten, waren es 2021 in der Summe bereits annähernd 41.500. Für das Jahr 2022 ist aufgrund gesunkener Durchschnittsverdienste im Zuge der Corona-Pandemie und damit verbundener niedrigerer Bemessungsgrenzen mit einem weiteren Anstieg zu rechnen. Nach ersten Schätzungen erwarten Vorsorgeexperten, dass im vergangenen Jahr etwa 60.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zusätzliche Rentenbeiträge gezahlt haben könnten.

Frühere Altersgrenze brachte wenig

Seit 2017 ist es möglich, bereits ab dem 50. Lebensjahr Sonderbeiträge zu entrichten. Zuvor galt eine Altersgrenze ab 55 Jahren. Doch diese Option wird bisher nur von wenigen Tausend Versicherten wahrgenommen. Die DRV-Daten zeigen, dass im Jahr 2021 weniger als 500 Beschäftigte im Alter von 50 Jahren und knapp 2.000 im Alter von 54 Jahren Sonderbeiträge leisteten. Erst mit dem Heranrücken an das Rentenalter scheint die Option für viele interessanter zu werden. Im Alter von 58 und 59 Jahren leisteten jeweils nahezu 4.000 Personen Sonderbeiträge, bei den 60- bis 62-Jährigen waren es etwa 4.500 Personen pro Jahrgang.

Ausländische Beschäftigte halten sich zurück

Von den fast 5,3 Millionen versicherungspflichtigen ausländischen Beschäftigten in Deutschland haben 2021 weniger als 700 die Möglichkeit genutzt, Sonderbeiträge zu entrichten. Die meisten dieser Beiträge kamen von Personen aus Österreich, Frankreich, der Türkei, Italien, Großbritannien und Spanien. Doch das Gros der Sonderbeiträge stammt von deutschen Rentenversicherten. Insgesamt belaufen sich die Sonderbeiträge laut DRV-Angaben im Jahr 2022 auf über eine Milliarde Euro. Dies stellt einen Anstieg um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar. Im Jahr 2021 waren es rund 752 Millionen Euro. Ob sich der Trend fortsetzt, ist angesichts der aktuellen ökonomischen Situation in Deutschland allerdings noch ungewiss.