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Selbstbedienung aus Schattenhaushalt

Die Rentenkasse ist inzwischen nichts anderes als ein Schattenhaushalt zur Selbstbedienung jener, die sich als Wohltäter der Menschheit zu profilieren versuchen und damit letztlich die Beitragszahler schädigen.

Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, ist in vorauseilender Sorge vor allzu generösen Politikern in den Verhandlungen zur Bildung einer Großen Koalition. Die Chefin der noch prall gefüllten Rentenkasse hat vor erneuten Belastungen für die Solidargemeinschaft gewarnt.

Sollte es – so Roßbach – zu einer weiteren, von der CSU geforderten Aufstockung der Mütterrente kommen, würde das acht Milliarden Euro kosten. Hinzu komme noch die von der SPD geforderte Solidarrente für Geringverdiener. In diesem Zusammenhang warnte Roßbach vor „neuen Ungerechtigkeiten und Verwerfungen“. Es sei ein Unterschied, ob jemand nur eine kleine Rente beziehe, weil er ein Leben lang Vollzeit für wenig Gehalt gearbeitet habe oder ob er immer nur Teilzeit beschäftigt gewesen sei. Als Alternative zur Solidarrente schlug Roßbach vor, Freibeträge in der Grundsicherung im Alter auf die gesetzliche Rentenversicherung auszudehnen. So ist es bereits bei der privaten und betrieblichen Altersvorsorge.

Roßbach hat mit ihrer Warnung recht

Roßbach ist aus gutem Grund der Meinung, dass versicherungsfremde Leistungen aus dem Bundeshaushalt und nicht aus der Rentenkasse finanziert werden sollten. Der erfahrenen Managerin ist die Begehrlichkeit von Politikern nicht fremd. Die Rente wird eines der zentralen Themen einer neuen Großen Koalition sein. So drohte der Vorsitzende der einflussreichen nordrhein-westfälischen Sozialdemokraten, Groschek, er könne einer Neuauflage des alten Bündnisses nur dann zustimmen, wenn dies mit steigenden Renten in dieser Legislaturperiode verbunden sei. Das Sicherungsniveau, das derzeitig 48 Prozent des Nettolohns betrage, solle wieder in Richtung 50 Prozent angehoben werden. Die Agenda 2010, von Groscheks Genossen Müntefering aus der Taufe gehoben, ist graue Vergangenheit. Die Gefahr einer Umverteilungsorgie ist real.

Die Deutschen tun zu wenig für ihre Rente

Dass die Deutschen zu wenig für den Ruhestand tun, unterstreicht eine neue Untersuchung der Fondsgesellschaft Fidelity International, die auf der breit angelegten Umfrage eines Meinungsforschungsinstitutes basiert. Viele Deutsche fürchten, ihren aktuellen Lebensstandard im Ruhestand nicht halten zu können. Nahezu jeder vierte Bundesbürger unter 65 Jahren geht davon aus, im Alter auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen zu sein. Mehr als ein Drittel rechnet damit, im Alter noch etwas dazuverdienen zu müssen, um über die Runden zu kommen. Ernüchternde Ergebnisse aus dem „Verantwortungsbarometer Deutschland 2018“.

Die alternde Gesellschaft ist immer stärker im Fokus des Kommerzes. Schließlich sind die Senioren eine zahlungskräftige Zielgruppe. Die wichtigste Konsumelektronikmesse der Welt, die CES in Las Vegas, hat sich ganz auf den Trend „70 plus“ eingestellt. Es ist eine ebenso reiselustige wie sturzgefährdete Generation. Der letzte Schrei ist ein Hüft-Airbag, der vor den Gefahren des Treppensteigens schützt.