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Rente mit Abschlägen weiterhin verbreitet

2019 entschieden sich 23 Prozent der Versicherten, die erstmals eine Rente bezogen, für einen vorzeitigen Ruhestand mit Abschlägen.

Damit ist der Anteil der „Neurentner“, die eines früheren Rentenbeginns wegen eine geringere Rente in Kauf nehmen, gegenüber dem Vorjahr etwa gleich geblieben.

Das zeigen die Zahlen im Statistikband „Rente 2019“ der Deutschen Rentenversicherung. Während 2019 etwa 184.000 der rund 803.500 erstmals gezahlten Altersrenten um einen Abschlag gekürzt wurden, waren es im Jahr zuvor 180.000 von über 784.000. Das entspricht jeweils einem Anteil von 22,9 Prozent. In der zurückliegenden Dekade kam es jedoch zu einem deutlichen Rückgang. So hatten sich im Jahr 2010 noch 320.000 Beschäftigte (47,5 Prozent) für eine Rente mit Abschlag entschieden.

Vorzeitiger Ruhestand überwiegend für Besserverdienende?

Im Durchschnitt gingen die Bezieher von reduzierten Renten gegenüber den übrigen Rentnern 26,4 Monate eher in Rente. Die Renten mit Abschlägen betrugen durchschnittlich 1.007 Euro pro Monat. Dieser Betrag lag damit noch über den Rentenbezügen aller neuen Altersrentner, die im Schnitt 946 Euro monatlich bekamen. Dass dürfte vermutlich daran liegen, dass sich vor allem Besserverdiener unter den Versicherten für diese Lösung entschieden.

Unternehmen wollen Arbeitnehmer länger behalten

Auch wenn die Zahl der Neurentner wegen der Babyboomer-Jahrgänge demnächst steigt, gibt es Gründe, dass die Rente mit Abschlägen nicht noch stärker zunimmt. Zum einen führen demografischer Wandel und Fachkräftemangel dazu, dass Unternehmen verstärkt bemüht sind, erfahrene Arbeitnehmer länger im Unternehmen zu halten. Zum anderen sind auch ältere Beschäftigte heutzutage noch fitter und belastbarer als vor Jahrzehnten. So verzichten viele auf einen vorzeitigen Ruhestand. Doch die Hauptursache für den stabilen Anteil gekürzter Altersrenten dürfte wohl vor allem gesetzlicher Natur sein. Die Hürden für einen früheren Renteneintritt fallen mittlerweile höher aus.