Der demografische Wandel stellt den Generationenvertrag in der gesetzlichen Rente auf den Prüfstand. Gerade die Jüngeren sind später von den Auswirkungen betroffen.
Doch interessieren sich die heutigen unter 20-Jährigen überhaupt schon für ihre noch in weiter Ferne liegende Rente? Bei der young leaders Akademie Anfang August in Strausberg sprach das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA) mit über 100 jungen Multiplikatoren. Die Jüngeren waren dabei sehr besorgt um ihre Einkünfte im Alter.
Schüler blicken besorgt in die Zukunft
Doch bevor die Jüngeren an den Ständen die Experten mit Fragen löchern können, steht noch die Plenumsveranstaltung an. Als DIA-Sprecher Klaus Morgenstern vor den überwiegend sozial engagierten jungen Menschen seinen Vortrag über den demografischen Wandel hält, hören alle gespannt zu. Die steigende Lebenserwartung führt zu immer mehr Senioren und gleichzeitig weniger Beitragszahlern. Das stellt das aktuelle Rentensystem in Zukunft vor eine enorme finanzielle Herausforderung, erklärt Morgenstern. Was wird nun aber aus der Rente? An den vier Stellschrauben – Beitragssatz, Rentenniveau, Steuergeld und Rentenalter – wurde in der Vergangenheit bereits kräftig gedreht. Die Jugendlichen wirken besorgt. Die drastischen Veränderungen gerade in Bezug auf die wachsende Lebenserwartung werden ihre Renten später betreffen. Für sie ist die Debatte über dieses Thema daher keine Diskussion über künftige Generationen. Sie selbst werden den demografischen Wandel im Alter zu spüren bekommen.
Was wird aus unserer Rente?
Bei der anschließenden Medienbörse ist das Interesse am DIA-Stand daher groß. Hat der Generationenvertrag überhaupt eine Zukunft? Brauchen wir ein komplett neues Rentensystem? Werden später mehr Menschen altersarm sein als jetzt? Sind Aktien für die Altersvorsorge überhaupt sicher genug? Die beiden DIA-Sprecher Fabian Dittrich und Klaus Morgenstern haben gut zu tun, um die vielen Fragen der Jugendlichen zu beantworten. Sogar als die Schüler alle Informationen für ihre Recherche gesammelt haben, bleiben die meisten noch ein bisschen länger. Nun wollen sie für sich selbst wissen – unabhängig von der ihnen gestellten Aufgabe der young leaders Akademie – wie sie sich am besten für den Ruhestand absichern können. Herr Dittrich, sollte ich schon bei meinem jetzigen Minijob in die Gesetzliche Rentenversicherung einzahlen? In welchem Alter sollte ich anfangen, für meine Altersvorsorge zu sparen? Sagen Sie, bin ich eigentlich förderberechtigt für eine Riester-Rente?
Je früher angefangen wird, desto kleiner sind die Raten
Das Beste, was die Schüler gegen Altersarmut tun können, ist eine überdurchschnittliche Bildung, rät Klaus Morgenstern. Ein sicheres Einkommen erhöht auch die spätere gesetzliche Rente und ermöglicht außerdem Spielraum für eine private Altersvorsorge. Zudem gilt: Der frühe Vogel fängt den Wurm. Wer erst mit 30 oder sogar 40 Jahren mit den Rücklagen anfängt, für den wird es vermutlich nicht reichen im Ruhestand. Auch kleine Beträge lohnen schon monatlich, selbst im heutigen Niedrigzinsumfeld. „Wenn Sie wenig Geld zurücklegen“, erläutert Fabian Dittrich, „ist das die eine Sache. Wenn Sie aber nichts sparen, dann haben Sie im Alter auch nichts!“