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Rente als größtes Sorgenkind

Drei Viertel der Deutschen sorgen sich längerfristig um ihre Rente. Das ergab eine repräsentative, unlängst vorgestellte OECD-Umfrage.

Damit ist die Rente aktuell die Hauptsorge in der deutschen Bevölkerung. Zu diesem Schluss führte die Umfrage „Risks That Matter“ unter rund 1.000 Personen in 21 Ländern der OECD im Alter zwischen 18 und 70 Jahren.

Nahezu die Hälfte (45 Prozent) wäre daher bereit, für eine höhere Rente zwei Prozent des Einkommens als zusätzliche  Beitragszahlung zu leisten. Im Rahmen dieser Befragung liegt Deutschland somit deutlich über dem Durchschnittswert, der bei dieser Antwort 38 Prozent beträgt. In den USA beispielsweise ist diese Bereitschaft  deutlich geringer ausgeprägt. Dort wäre lediglich jeder Vierte dazu bereit. Auch für die Pflege und eine qualitativ höhere Gesundheitsversorgung wären Deutsche zu höheren Beitragszahlungen bereit. 30 Prozent würden auf diese Weise gern die Pflege älterer Menschen verbessern. 31 Prozent könnten sich vorstellen, für eine bessere medizinische Versorgung ebenfalls höhere Beiträge zu leisten.

Kurzfristig überwiegt Angst vor Krankheit und Kriminalität

Kurzfristig fürchtet sich gut die Hälfte der Befragten vor Krankheit und Invalidität (51 Prozent). Angst vor Kriminalität und Gewalt äußerten 47 Prozent. Sorgen um ihre finanzielle Situation und die Ungewissheit, alle Ausgaben tragen zu können, beschäftigen 43 Prozent. Auch in den meisten anderen Ländern wurden diese Punkte als Hauptsorgen genannt, wenn es um einen Betrachtungszeitraum von wenigen Jahren ging. Die soziale Absicherung sehen ebenso viele Menschen hierzulande kritisch. Gut die Hälfte (52 Prozent) von ihnen befürchtet, sich im Bedarfsfall nur schwer Zugang zu Sozialleistungen verschaffen zu können.

Skepsis gegenüber Demokratie und Staat

Ohnehin scheint bei der deutschen Bevölkerung das Vertrauen in „Vater Staat“ und dessen Politik ziemlich gering ausgeprägt. Noch nicht einmal jeder Fünfte (18 Prozent) glaubt, dass seine Meinung etwa in Hinblick auf die Einführung und Anpassung öffentlicher Leistungen überhaupt zählt. Einig wiederum ist sich eine große Mehrheit (78 Prozent), dass der Staat einfach noch mehr für die wirtschaftliche und soziale Absicherung tun sollte. Im Vergleich mit den anderen OECD-Staaten erreicht Deutschland bei dieser Frage einen Mittelwert.  77 Prozent der Deutschen sind zum Beispiel der Ansicht, dass Reiche stärker besteuert werden sollten, um den ärmeren Bevölkerungsteil zu unterstützen. Eine so große Fraktion der Befürworter einer stärkeren Umverteilung gibt es in den meisten anderen Ländern nicht. Allerdings wurde in der Umfrage der Status „der Reichen“ nicht genauer definiert.

Eine spezielle Ländernotiz aus dem OECD-Report ist hier für Deutschland (und auf Deutsch) verfügbar.