Website-Icon DIA Altersvorsorge

Weniger neue Auslandsrenten

Die Zahl der Auslandsrenten bleibt seit Jahren stabil, allerdings gehen die erstmals in andere Länder überwiesenen Renten zurück.

Es mag an der Pandemie oder an der Demografie liegen, am Wunsch nach gewohnter Versorgungssicherheit, an den gestiegenen Preisen oder an der konfliktreicheren geopolitischen Lage: immer weniger „Neuruheständler“ beziehen Auslandsrenten jenseits von Deutschland. Das zeigen die Daten der Deutschen Rentenversicherung (DRV).

Nach den jüngsten verfügbaren Zahlen für das Jahr 2020 gingen nur noch 5.800 erstmals gezahlte Renten an Bezieher mit deutschem Pass ins Ausland. 2019 flossen noch rund 200 mehr Auslandsrenten über die Grenzen. Im Jahr 2010 waren es sogar noch etwa 9.000 erstmalig gezahlte Renten, wie die DRV mitteilt. Mit Stichtag zum Jahresende 2021 zahlte die Deutsche Rentenversicherung etwas mehr als 251.000 Renten an deutsche Rentner aus, die ihren Lebensabend lieber im Ausland verbringen. Die meisten Rentenzahlungen gingen 2020 insgesamt – also Neu- und Bestandsrentner – nach Österreich, in die Schweiz oder nach Spanien und in die USA. Zum Vergleich: die Zahl ausländischer Bezieher einer deutschen Rente liegt in der Summe aller Zahlungen knapp unter 1,5 Millionen. Diese Anzahl ist seit Jahren relativ konstant geblieben. Aber auch hier nimmt die Zahl erstmals gezahlter Auslandsrenten deutlich ab. Während 2020 nur noch 56.000 Ausländer als Neurentner ins Rentensystem eintraten, lag die vergleichbare Zahl im Jahr 2010 noch bei 91.000. 

Mehr ausländische Rentenbezieher bleiben hier

Das liegt allerdings auch daran, dass immer mehr Ausländer ihren Ruhestand offenkundig lieber in Deutschland verbringen. Sei es, um den Kindern nahe zu bleiben, oder weil ihr ursprüngliches Herkunftsland ihnen fremd oder nicht mehr so attraktiv erscheint. Das zumindest suggerieren auch Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach zogen im Jahr 2020 lediglich noch 746.000 Personen mit ausländischem Pass (wieder) aus Deutschland fort. Im Jahr 2016 hingegen waren es noch fast 1,1 Millionen.

Mittelmeer bevorzugt

Laut DRV-Angaben geht ein Großteil der im Jahr 2020 erstmalig gezahlten Auslandsrenten beziehungsweise Rentenzahlungen an ausländische Rentner in Richtung Mittelmeer. An erster Stelle stehen mit jeweils rund 26.000 Erstzahlungen türkische und italienische Staatsbürger. Dahinter folgen die rund 19.000 Neurentner in den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien. Das sind vergleichsweise deutlich mehr, als beispielsweise am unteren Ende der DRV-Skala „Rentenzugang“. Hier stehen Rentenbezugsberechtigte etwa aus Belgien mit 1.326 und Kanada mit 924 Neurentnern.