Website-Icon DIA Altersvorsorge

Wer verdient wo am meisten in Deutschland?

Augen auf bei der Berufswahl. Eine Auswertung des Statistischen Bundesamtes zeigt, dass es zwischen den Branchen und Regionen teils gravierende Unterschiede bei den Gehältern gibt.

Doch nicht nur die Wahl des Berufes ist maßgeblich für das Gehalt. Auch der Arbeitsort spielt eine Rolle. Nach der Erhebung des Statistischen Bundesamtes mit Daten aus dem Jahr 2014 betrug der Brutto-Durchschnittsverdienst Vollzeitbeschäftigter in Deutschland 3.441 Euro monatlich. Dieser relativ hohe Wert täuscht ein wenig. Lediglich ein Drittel der Vollzeitbeschäftigten verdiente mehr. Dagegen bezogen zwei Drittel ein geringeres Monatsgehalt. Der Bruttostundenverdienst liegt bundesweit bei 16,97 Euro pro Stunde. Auch das ist lediglich ein Durchschnitt. Die Spannweite ist groß. Beschäftigte mit einem Stundenverdienst von 31,00 Euro gehörten zum Zehntel mit den höchsten Löhnen. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die einen Verdienst von bis 9,10 Euro/Stunde erzielten, fielen in das unterste Zehntel.

Gehälter in Ost und West – wie erwartet

Auch ein Vierteljahrhundert nach der Wiedervereinigung bestehen zwischen Ost- und Westdeutschland noch spürbare Unterschiede bei den Gehältern. So lag 2014 im Osten der durchschnittliche Bruttostun­denverdienst bei 14,08 Euro, im Westen dagegen bei durch­schnittlich 17,96 Euro pro Stunde. Das entspricht einer Gehaltsdifferenz von 28 Prozent.

 

Erwartungsgemäß stehen westdeutsche Bundesländer an der Spitze im Vergleich: Hamburg (19,94 Euro), Hessen (19,14 Euro) und Baden-Württemberg (18,63 Euro). Schlusslicht im früheren Bundesgebiet ist Schleswig-Holstein mit 16,06 Euro. Das ist aber gegenüber allen neuen Bundesländern noch deutlich mehr. Wer in Berlin arbeitet, kommt im Durchschnitt auf 17,26 Euro. Am Ende der Verdienstskala stehen die Beschäftigten in Sachsen (14,08 Euro), Thüringen (13,83 Euro) sowie im strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern (13,77 Euro).

Berufe & Branchen: Ganz oben und ganz unten

Piloten begeben sich nicht nur beruflich hoch hinaus. Auch ihre Gehälter liegen mit einem Stundenverdienst von 61,02 Euro ganz weit oben. In dieser Verdienstsphäre sind sie ziemlich allein. Als zweitbeste Verdienstgruppe folgen Zahnärzte und Humanmediziner mit 41,21 Euro. Dagegen fallen die Stundenverdienste von Friseuren und Kosmetikerinnen (je 9,05 Euro) oder in der Gastronomie (9,16 Euro) geradezu bescheiden aus. Die besserverdienenden Berufsgruppen profitieren zudem häufig von attraktiven Zahlungen für die betriebliche Altersversorgung. Insgesamt wurden in der Auswertung 144 Berufsgruppen analysiert. Erhebliche Unterschiede bestehen auch zwischen den Branchen. Neben den Energieversorgern und Finanzdienstleistern bietet auch der Wirtschaftszweig „Information & Kommunikation“ besserbezahlte Jobs.

Unternehmensgröße zahlt sich aus

Der Verdienst steigt auch mit der Unternehmensgröße. Die Differenzen sind drastischer als gedacht. So  verdienen die Beschäftigten in den Großunternehmen im Durch­schnitt 21,99 Euro. Das ergibt ein Plus von 77 Prozent gegenüber Beschäftigten in Kleinunternehmen (weniger als zehn Beschäftigte). Letztere kommen gerade einmal auf durchschnittlich 12,39 Euro. Allerdings arbeitet lediglich ein gutes Viertel (28 Prozent) aller Beschäftigten in großen Unternehmen. Darüber hinaus kann es sich auch auszahlen, in einem tarifgebundenen Unternehmen tätig zu sein. Tarifgebundene Arbeit­nehmerinnen und Arbeitnehmer erhielten im Jahr 2014 mit 20,74 Euro pro Stunde rund 18 Prozent mehr als ihre nicht tarifgebundenen Kolleginnen und Kollegen (17,52 Euro). Für rund 46 Prozent aller abhängig Beschäftigten in Deutschland regeln Tarifverträge auch die Verdiensthöhen.