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Warum wir die Reichen brauchen

Ohne die Reichen sähe Deutschland ganz schön arm aus. Wenn die Gutverdiener nicht mehr da wären, würden viele Steuereinnahmen fehlen.

Knapp 40 Prozent der Steuereinnahmen in Deutschland finanzieren sich über die Einkommensteuer. Je mehr der Einzelne verdient, desto höher ist auch die Abgabe.

Dieses System führt dazu, dass vor allem die einkommensstarke Bevölkerung in die Staatskasse einzahlt. So trägt das reichste Zehntel Deutschlands über die Hälfte der Einkommensteuer bei. Das errechnete unlängst das Institut der Deutschen Wirtschaft.

Die Reichen tragen bei der Steuerlast folglich den Löwenanteil. Über 20 Millionen Erwachsene zahlen hingegen gar keine Einkommensteuer, da ihr Einkommen zu gering ist oder sie bereits in Rente sind. Mit sieben Millionen bilden Ruheständler dabei die größte Teilgruppe. Es folgen Auszubildende, Studenten, geringfügig Beschäftigte und Arbeitslose. In einer interaktiven Grafik des Instituts der Deutschen Wirtschaft (siehe unten) ist die Verteilung besonders gut zu erkennen.

Wer viel verdient, gibt auch viel ab

Wer in der Grafik sein jährliches Bruttogehalt eingibt, kann im Anschluss sehen, wie viel er an Einkommensteuer und Solidaritätszuschlag pro Jahr an den Staat bezahlt. Auf der linken Seite kann verglichen werden, wie viele steuerpflichtige Personen mehr oder weniger Steuern zahlen im Vergleich zur eigenen Steuerbelastung. In der rechten Spalte ist zu erkennen, wie sich das gesamte Steueraufkommen auf die einzelnen Gruppen verteilt. Bei der Grafik fällt vor allem die umgekehrte Verteilung aus. Unten links und oben recht sind die Balken am ausgedehntesten. Vom unteren Ende aus betrachtet nimmt die Anzahl der Personen je Balken ab, gleichzeitig steigt die Steuerlast stärker. Fast ein Drittel der Bevölkerung (29,3 Prozent) zahlt keine Einkommensteuer. Das obere Zehntel der Gutverdiener gibt im Vergleich dazu das meiste ab. Besonders prägnant ist der Balken an der Spitze, der aufgrund seiner Breite grafisch nicht vollständig abgebildet ist. Er entspricht lediglich 2,3 Prozent der erwachsenen Bevölkerung. Diese tragen jedoch fast ein Viertel zu den Steuereinnahmen bei.

Wer nun aber glaubt, dass diese 2,3 Prozent alles Millionäre sind, liegt falsch. Durchschnittlich verdient eine Person ohne Kinder in dieser Gehaltsgruppe 92.000 Euro brutto im Jahr. Das ergibt grob über den Daumen gerechnet rund 4.300 Euro netto im Monat. Bei einem Einkommen von einer Million Euro müsste ein Single im Übrigen 457.000 Euro an Abgaben leisten.

Ist die Einkommensteuer gerecht?

Wer in Deutschland viel verdient, gibt demzufolge auch viel an den Staat ab. Wer im Gegensatz nur mit wenig Lohn auskommen muss, wird entlastet. In den vergangenen Jahren sind die Löhne in Deutschland wieder angestiegen. Seit 2016 wird der Tarif deshalb jährlich an die Inflationsentwicklung angepasst. Allerdings fehlten weitere steuerliche Entlastungen. Wachsende Realeinkommen führen somit zwangsläufig zu einem überproportionalen Anstieg der Abgabenlast. Viele Berufstätige rutschen als Folge in der Verteilung immer weiter nach oben.