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Globaler Wohlstand bleibt im Ungleichgewicht

Die Reichtümer dieser Welt waren schon immer unterschiedlich verteilt. Das zeigt erneut eine aktuelle Oxfam-Studie über den globalen Wohlstand.

Doch in den vergangenen Jahren wuchs die materielle Ungleichheit in der Welt immer weiter. Der globale Wohlstand ist durch ein zunehmendes Ungleichgewicht gekennzeichnet. Was auf den ersten Blick vielleicht weniger dramatisch wirkt, nimmt eine andere Dimension an, betrachtet man die immensen Summen. Nach Darstellung der britischen Hilfsorganisation Oxfam besitzt das reichste Prozent der Weltbevölkerung mehr Vermögen als die restlichen 99 Prozent. Noch drastischer wirkt die Tatsache, dass nunmehr die acht reichsten Männer der Welt mit 426,2 Milliarden US-Dollar über mehr Reichtum verfügen als die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung (409,1 Milliarden US-Dollar). Dieses Ausmaß und die damit einhergehenden sozialen und gesellschaftspolitischen Verwerfungen könnten auch globale Perspektiven grundsätzlich infrage stellen. Zumindest, wenn sich weltweit die Kluft zwischen den (Super-)Reichen und Armen weiter vergrößert.

Die Kluft beim Wohlstand wächst beharrlich

Zur Eröffnung des Weltwirtschaftsforums 2017 im schweizerischen Davos hatte Oxfam die neue Studie veröffentlicht. Wohl auch, um das gleichermaßen rasante wie brisante Auseinanderdriftens des globalen Wohlstands noch anschaulicher zu machen. So verfügte im Jahr 2009 das reichste Prozent in der Welt „lediglich“ über 44 Prozent des globalen Wohlstands. Für 2014 wurde dieser Anteil schon auf 48 Prozent taxiert. 2017 besitzt dieses Prozent der Superreichen nunmehr erstmals mehr als die Hälfte (50,8 Prozent) des weltweiten Vermögens. Der Trend beim globalen Wohlstand hält also an.

Auch der Blick auf die Verhältnisse in Deutschland bestätigt die globale Entwicklung der Wohlstandsverteilung. Auch hierzulande sind die Zahlen eindeutig und belegen, wie geteilt das Land in materieller Hinsicht ist. So wiegt nach aktuellen Oxfam-Berechnungen allein das Vermögen der 36 reichsten Deutschen mit 297 Milliarden US-Dollar das der unteren Hälfte unserer Bevölkerung auf. Analog der weltweiten Situation wurde ermittelt, dass das Vermögen des reichsten Prozents der Deutschen rund ein Drittel des gesamten Vermögens (31 Prozent oder 3,9 Billionen US-Dollar) in Deutschland ausmacht.

Oxfam stellt sich der Kritik

Allerdings: Die Ergebnisse der Oxfam-Studie beziehungsweise die zugrunde gelegten Daten erhielten von verschiedenen Seiten Kritik. So wurden sie als nicht ausreichend valide und die verwandte Methodik als nicht wirklich aussagekräftig bezeichnet. Zum einen sprachen Experten davon, dass für die Superreichen auch bloße Aktienbesitztümer (also Buchgewinne) herangezogen wurden, deren Veräußerungsabsicht oder -wert nicht ermittelbar sei. Liquidere Anlageformen hingegen fanden weniger Beachtung. Diesen und anderen Kritikpunkten stellte sich Oxfam jüngst in einem speziellen Beitrag.