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Geschenke als Alternative zum Geldkuvert

Finanzielle Präsente zum Fest können langfristig helfen, Vermögen aufzubauen – gerade, wenn es kein Bargeld ist.

Aber nicht alle Varianten eignen sich gleich gut. Das Folgende gilt es zu beachten, wenn Gold, Fonds oder Versicherungen als Geschenke auf dem Gabentisch liegen.

Alle Jahre wieder gehört Geld in Umfragen zu den häufigsten Weihnachtsgeschenken der Deutschen. Aber ist Bares unter dem Baum in Zeiten von zweistelligen Inflationsraten wirklich ein gutes Geschenk? Wer kann es jungen Menschen verdenken, wenn sie bei solchen Kaufkraftverlusten Geld lieber sofort ausgeben, statt es aufs Sparkonto zu legen? Welche sinnvollen Alternativen gibt es, wenn Eltern oder Großeltern mit ihren Präsenten einen Grundstock für den langfristigen Vermögensaufbau von Kindern und Enkeln legen wollen? Das sind die Vor- und Nachteile von alternativen Möglichkeiten, Geld zu schenken.

Der Klassiker ist aus der Mode

Bausparer. Er war jahrzehntelang der Klassiker, der dem Nachwuchs einmal die eigenen vier Wände ermöglichen soll. „Bausparverträge sind aber im momentanen Umfeld zu wenig rentabel und zu unflexibel“, sagt Andreas Glogger, Geschäftsführer und Inhaber bei der GLOGGER & PARTNER Vermögensverwaltung GmbH mit Standorten in Krumbach und Stuttgart. „Geht es hauptsächlich darum, Vermögen aufzubauen und die noch nicht absehbaren individuellen Träume von Kindern und Enkeln in der Zukunft zu ermöglichen, gibt es bessere Alternativen für Geschenke.“

Lebensversicherungen und Co. Auch die Kapitallebensversicherung galt vielen Deutschen lange als Goldstandard, um mit Weitblick vorzusorgen. Angesichts sinkender Garantiezinsen und vergleichsweise hoher Kosten lohnen sich aber gerade die klassischen, auf Zinserträgen basierenden Produkte in den letzten Jahren für Neukunden kaum noch. „In der Regel ist es effektiver, die Themen Versicherung und Sparen zu trennen. Daran ändern auch erste Anhebungen der laufenden Verzinsung wenig“, sagt Claus Walter, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Freiburger Vermögensmanagement GmbH. Das gilt übrigens auch für viele andere, ähnlich strukturierte Produkte, wie Ausbildungsversicherungen oder Kidspolicen.

Schmuck ist schön, aber keine Anlage

Goldmünzen und Schmuck. „Schmuck ist eher etwas für Sammler oder diejenigen, die einfach die Schönheit schätzen“, sagt Andreas Glogger. „Als Investment eignet er sich in der Regel eher nicht.“ Das kann jeder bestätigen, der schon mal versucht hat, ein Schmuckstück bei seinem Juwelier wieder loszuwerden. Der Verkaufs- und der Ankaufspreis unterscheiden sich erheblich. Auch Goldmünzen sieht Experte Glogger eher als Erinnerungsstück, „denn die glänzenden Geschenke bringen keine Zinserträge oder Dividenden.“

Aktien. „Langfristig betrachtet ist die Beteiligung am wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen die erfolgversprechendste Anlageform“, sagt Investmentfachmann Andreas Glogger. Allerdings gehören Wertschwankungen zur Anlageklasse Aktien dazu und Profis achten in ihren Depots auf Risikostreuung und ausreichenden Anlagehorizont. Im Idealfall braucht der Nachwuchs das angelegte Kapital erst in vielen Jahren und hat viele, voneinander möglichst unabhängige Titel im Depot. Wer kann, schenkt also am besten einen bunt gemischten Korb mit verschiedenen, qualitativ hochwertigen Aktien, der erst in vielen Jahren ausgepackt wird.

ETF als Alternative

Fonds und ETF. Nur die wenigsten verfügen jedoch über ausreichendes Kapital und genug Fachwissen, um ein selbst zusammengestelltes und risikooptimiertes Depot zu verschenken. „Mit Fondsanteilen, bei denen die diversifizierte Mischung ein professioneller Manager übernimmt, geht das zum Beispiel über einen monatlichen Sparplan auch schon ab zweistelligen Beträgen“, erklärt der Freiburger Vermögensverwalter Claus Walter. Allerdings kostet die Expertise eines aktiven Fondsmanagements Gebühren und je nach Depotanbieter wird beim Kauf ein Ausgabeaufschlag fällig.

Günstiger ist das bei passiven Indexfonds, die unter dem Kürzel ETF bekannt sind. Sie bilden in der Regel einfach die Zusammenstellung eines bekannten Börsenbarometers wie den deutschen Aktienindex Dax ab. „Allerdings greift hier niemand ein, wenn es mal nach unten geht“, warnt Walter. Deswegen sollten in einem ETF-Depot die Risiken ebenfalls möglichst verteilt und die Entwicklung genau und fortlaufend im Blick behalten werden. Aber dazu anzuregen, Verantwortung für die eigene Vermögenszukunft zu übernehmen, sich zu informieren und, wo es nötig ist, Beratung zu nutzen, ist wohl der optimale Nebeneffekt eines Geldgeschenks, das über ein Bargeldkuvert hinausgeht.