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Deutsche werden immer reicher

Die Deutschen werden Jahr für Jahr immer vermögender. Jeder Bundesbürger besitzt im Schnitt mehr als 50.000 Euro. Doch auch die Schulden wachsen.

Das Brutto-Geldvermögen der Deutschen legte im vergangenen Jahr um 5,1 Prozent zu. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Finanzkrise. Pro Kopf ergibt das ein Nettovermögen von 52.390 Euro. Die Bundesrepublik gehört damit zu den 20 reichsten Staaten der Welt.

Jedoch nahm im gleichen Atemzug auch das Schuldenwachstum kräftig zu. Im vergangenen Jahr kletterte es in Deutschland auf einen neuen Rekordwert. Mit 3,4 Prozent stiegen die Verbindlichkeiten so schnell wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr.

Das ist ein Ergebnis des diesjährigen Allianz Global Wealth Report. Neben Deutschland wertet die Studie statistische Daten von weiteren 52 Staaten aus. Die Länderauswahl deckt dabei 91 Prozent des globalen Bruttoinlandsproduktes und zwei Drittel der Weltbevölkerung ab. Für die internationale Vermögensstruktur war 2017 nach den Untersuchungen ein außergewöhnlich positives Jahr. Die Aktienmärkte fanden seit Beginn der Finanzkrise ihren Höhepunkt. Davon profitieren nicht nur Unternehmen, sondern auch Anleger. Das Bruttogeldvermögen der privaten Haushalte stieg um 7,7 Prozent an. In absoluten Zahlen entspricht das rund 168 Billionen Euro.

Boomende Finanzmärkte verändern das Sparverhalten

Die Niedrigzinspolitik kommt langsam auch in den Köpfen der Sparer an. So erfreuen sich Wertpapiere immer größerer Beliebtheit. Auch die sicherheitsbewussten Deutschen fragen mehr und mehr Aktien und Investmentfonds nach. Sparbücher werden hingegen unbeliebter. Erstmals seit drei Jahren liegt in Deutschland der Anteil von Bankeinlagen an der Vermögensbildung unter 50 Prozent. Das zahlt sich aus. Den Bundesbürgern gelang es damit, die Rendite im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte zu erhöhen. Allerdings gibt es noch viel Platz nach oben. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland neben Österreich weiterhin das Schlusslicht bei der Vermögensrendite. Die Kaufkraftverluste sind dementsprechend hoch. Im letzten Jahr büßte jeder Deutsche im Schnitt 400 Euro auf seine Bankeinlagen ein.

Auf die Verteilung des Vermögens kommt es an

Deutschland gehört überdies zu den Ländern mit einer relativ stark verzerrten Vermögensverteilung. Es gibt wenige Reiche, die den Schnitt nach oben ziehen, und gleichzeitig eine verhältnismäßig große ärmere Bevölkerungsschicht. Gründe dafür finden sich im Ost-West-Unterschied durch die späte Wiedervereinigung sowie dem weitgehenden Fehlen einer kapitalgedeckten Altersvorsorge. Auch Südafrika, Großbritannien, Dänemark und Schweden kämpfen mit einer ähnlichen Wohlstandsungleichheit. So schlimm wie in den Vereinigten Staaten ist es hierzulande aber noch nicht, beschwichtigt Studienautor Michael Heise: „Bis auf die USA entspricht kaum ein Land dem Klischee einer Vermögensverteilung, bei der die Reichen schon alles haben und dennoch immer reicher werden, während für die Armen nichts übrig bleibt. In den meisten anderen Ländern überwiegenden dagegen die Grautöne.“