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Wie hoch sind deutsche Betriebsrenten?

Je größer das Unternehmen, desto höher ist die arbeitgeberfinanzierte Altersleistung. Diese Aussage trifft besonders auf Betriebsrenten von Führungskräften zu.

Das gesetzliche Rentenniveau sinkt aufgrund des demografischen Wandels seit Jahren. Derzeit liegt es bei 48 Prozent. Vor diesem Hintergrund gewinnt eine betriebliche Altersversorgung zunehmend an Bedeutung. Doch die Mitarbeiter sind dabei von den Angeboten ihres Arbeitgebers abhängig. Wer auf eine hohe betriebliche Rente spekuliert, erreicht diese am wahrscheinlichsten mit vielen Dienstjahren in einem Großunternehmen.

Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung Willis Towers Watson. Hierfür wurden Versorgungswerke von 200 Unternehmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitern untersucht. Nahezu alle Arbeitgeber (95 Prozent) bieten ihren Angestellten dabei mehrere Auszahlungsmöglichkeiten der bAV-Leistungen an. So können sich Mitarbeiter bei Eintritt in den Ruhestand in der Regel zwischen Einmalkapital, Raten oder einer lebenslangen Rente entscheiden. Die meisten Arbeitnehmer wählen die letzte Variante. Die Rente ist in Deutschland die mit Abstand häufigste Auszahlungsart für bAV-Leistungen.

So viel Geld bringt eine betriebliche Altersversorgung

Doch wie hoch sind die Betriebsrenten deutscher Ruheständler? Nach Berechnungen der Studie liegt das Versorgungsniveau bei 4,4 bis 4,8 Prozent des letzten Grundgehalts. Nach den Studienautoren müssten Unternehmen die Höhe der betrieblichen Altersversorgung allerdings mehr als verdoppeln, um dem „Anspruch als zweite Säule der Alterssicherung gerecht zu werden“.

Die Höhe der bAV-Leistungen ist dabei abhängig vom Beschäftigungsverhältnis. Um diese vergleichbar zu machen, bestimmten die Studienautoren drei Musterpersonen, die jeweils mit 67 Jahren in Rente gehen:

Führungskräfte erhalten prozentual die höchsten Betriebsrenten

Das Versorgungsniveau der Tarif-Musterperson schwankt zwischen 2,8 und 7,1, im Schnitt sind es 4,6 Prozent. Aufgrund der langen Anwartschaftszeit erzielen diese Mitarbeiter wegen des Zinseszinseffektes vergleichsweise hohe Versorgungsgrade. Der Jahreslohn orientiert sich dabei am deutschen Durchschnittseinkommen. Der außertarifliche Angestellte verdient in diesem Beispiel nahezu doppelt so viel und kommt bei seiner betrieblichen Alterssicherung auf ein Versorgungsniveau von 4,4 Prozent. Also fast genau so viel wie der Tarif-Mitarbeiter. Allerdings liegt dieser Berechnung eine zehn Jahre geringere Laufzeit zugrunde. Das höhere Gehalt gleicht das kürzere Beschäftigungsverhältnis folglich nahezu aus.

Interessant sieht der Fall bei der Führungsperson aus. Diese erreicht den höchsten Durchschnittswert von 4,8 Prozent. In diesem Beispiel hat sie aber erst mit 45 Jahren im Unternehmen angefangen. Das bedeutet, sie erreicht eine prozentual höhere Betriebsrente trotz der wesentlich kürzeren Dienstzeit. Werden nun vorherige bAV-Leistungen früherer Arbeitgeber mit berücksichtigt, kommt die Führungskraft auf ein deutlich höheres Versorgungsniveau als ihre Mitstreiter.

Betriebsrente steigt mit der Unternehmensgröße

Bei einem Vergleich von Tarif-Angestellten und außertariflichen Mitarbeiter ergibt sich folgende Erkenntnis: je größer das Unternehmen, desto höher die Betriebsrente. Ein Durchschnittsverdiener erhält folglich eine höhere betriebliche Altersversorgung, wenn er lange Zeit bei einem Großunternehmen arbeitet. Allerdings sind die Unterschiede zu bAV-Leistungen von mittleren Betrieben nur minimal. Lediglich die Führungsperson bildet wieder eine Ausnahme. Bei ihr zeigt sich ein deutliches Gefälle zwischen den zu erwartenden Altersleistungen. So erhält die Führungskraft eine doppelt so hohe Betriebsrente im Vergleich von Unternehmen mit über 10.000 Mitarbeitern zu weniger als 5.000 Angestellten.