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Direktversicherungen auf hohem Niveau

Direktversicherungen haben im Jahr 2022 ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Außerdem berichten Unternehmen von einer zunehmenden Ausfinanzierung der Rentenanwartschaften.

Mittlerweile fallen innerhalb der Lebensversicherung etwa 19,3 Prozent der Verträge und 24,3 Prozent der Beiträge auf die betriebliche Altersversorgung (bAV). Im Jahr 2021 lagen die entsprechenden Werte bei 18,9 Prozent (Verträge) beziehungsweise 24 Prozent (Beiträge). Das dokumentiert die aktuelle Ausgabe der „Lebensversicherung in Zahlen“, herausgegeben vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Damit sind Direktversicherungen der stärkste der fünf bAV-Durchführungswege.

Ende 2022 gab es insgesamt rund 8,8 Millionen Direktversicherungen. Im Laufe von sieben Jahren hat sich somit der Bestand in der Lebensversicherung zwischen 2015 und 2022 um etwas über eine Million Direktversicherungen erhöht. Trotz wirtschaftlicher Krisen und anderer Herausforderungen in der deutschen Altersvorsorge betont GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen das Positive dieser Entwicklung. Er sieht auch dank der guten Zahlen für die Direktversicherung eine solide Grundlage für zukünftiges Wachstum. In diesem Kontext wünscht sich der GDV politische Entscheidungen, um die betriebliche Altersversorgung für Geringverdiener weiter zu stärken. Das gilt insbesondere für eine Anpassung der Einkommensgrenzen, damit niemand aus der Förderung fällt. Zusätzlich sollte es beispielsweise kleinen und mittleren Unternehmen erleichtert werden, Modelle zur automatischen Entgeltumwandlung mit einem Opt-out-System für ihre Mitarbeiter auch außerhalb eines Tarifvertrages anzubieten.

Gedämpfter Ausblick auf 2023

Obwohl die Direktversicherungen 2022 florierten, war die allgemeine Entwicklung bei Lebensversicherungen, Pensionskassen und Pensionsfonds weniger positiv. Die Beitragseinnahmen insgesamt sanken um 5,9 Prozent auf 97,1 Milliarden Euro, während Einmalbeiträge um 17,7 Prozent auf 30,7 Milliarden Euro zurückgingen. Trotzdem stiegen die laufenden Beiträge leicht um 0,7 Prozent auf 66,5 Milliarden Euro. Für 2023 bezeichnet der GDV aus seinem Blickwinkel die Aussichten eher als gedämpft.

Ausfinanzierungsgrad angestiegen

Positiver sieht es hingegen beim bAV-Ausfinanzierungsgrad – und damit auch für die Direktversicherung – in vielen Unternehmen aus. Diese konnten sich im Spannungsfeld von Zinsentwicklungen, Inflation und Rezessionsängsten gut behaupten. So stiegen die Pensionsverpflichtungen der DAX- bzw. MDAX-Unternehmen seit Jahresbeginn um 1,3 beziehungsweise 1,7 Prozent auf 311,8 Milliarden Euro und 56,5 Milliarden Euro. Das berichtet der WTW-Report „German Pension Finance Watch Q2 2023“. Eine insgesamt positive Entwicklung am Kapitalmarkt führte im 1. Halbjahr 2023 zu einem Zuwachs bei den unternehmerischen Planvermögen von sechs Prozent. Das schlug sich auch im bAV-Ausfinanzierungsgrad der Unternehmen nieder. Dieser erreichte einen neuen Höchststand und liegt für DAX-Unternehmen zur Jahresmitte 2023 bei 83,3 Prozent und bei 78,4 Prozent für MDAX-Unternehmen.