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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 6.2.2018 Drucken

    Bestandsverkäufe provozieren Verunsicherung

    Eine Mehrheit der Deutschen ist gegen den Verkauf von bestehenden Lebensversicherungsverträgen an einen sogenannten Abwickler. Stattdessen wollen die meisten die Vertragsbeziehung mit dem ursprünglichen Versicherer bis zum Ende aufrechterhalten.

    Diese Einschätzung ergab eine Meinungsumfrage, die INSA Consulere im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) durchführte. Da sich in letzter Zeit Mitteilungen von Versicherungsunternehmen häufen, die entweder schon über den Verkauf von Vertragsbeständen entschieden haben oder ihn zumindest erwägen, sondierte das DIA die Meinung der Kunden zu dieser Veränderung.

    Bestandsverkäufe provozieren VerunsicherungBei der Verkaufsankündigung betonen die Versicherer immer wieder, dass dies auch zum Nutzen und im Interesse der Kunden sei. Die Verträge würden zu den bisherigen Konditionen weitergeführt. Der Abwickler, der selbst kein Neugeschäft betreibt, könne die übernommenen Bestände effizienter verwalten. Dadurch sänken die Kosten, was sich vorteilhaft für die Rendite der Lebensversicherungen auswirke.

    Diese Botschaft erzielt allerdings nur etwa bei der Hälfte der Versicherten die beabsichtigte beruhigende Wirkung. Selbst wenn keinerlei Nachteile entstehen, findet mehr als die Hälfte der Befragten, dass durch den Verkauf das Vertrauen in die Versicherung und den Anbieter geschwächt wird. Lediglich 13 Prozent meinen, dass dies nicht der Fall ist. Ungefähr ein Viertel weiß keine Antwort darauf. Vor allem Ältere empfinden einen solchen Vertrauensverlust. Unter den 55-Jährigen und Älteren gaben bis zu 63 Prozent eine solche Einschätzung ab. Damit dürfte der Vertrauensverlust bei den Vertragsinhabern der verkauften Bestände sogar noch über dem Durchschnittswert von 51 Prozent aus der Befragung liegen, da die Kundschaft tendenziell älter ist als die befragte Stichprobe. Zu der gehörten auch 18- bis 24-Jährige, von denen nur 22 Prozent eine Schwächung des Vertrauens angaben. Mit zunehmendem Alter ändert sich die Einschätzung dann allerdings ziemlich deutlich.

    Größere Effizienz in Frage gestellt

    Eine sehr große Mehrheit ist zudem nicht davon überzeugt, dass der Abwickler bei der Verwaltung der Verträge kostengünstiger zu Werke geht. Ein knappes Drittel verneint es, 42 Prozent geben als Antwort „weiß nicht“ und 14 Prozent machen überhaupt keine Angabe. Nur 14 Prozent glauben, dass dies der Fall ist. Damit verliert das Hauptargument, dass die betroffenen Versicherer immer in den Vordergrund stellen, nahezu völlig an Wirkung.

    Versicherte befürchten Nachteile

    Aber es kommt noch dicker für die Versicherer. Mehr als die Hälfte der Befragten befürchtet trotz der Beteuerungen, dass durch den Verkauf des Vertrages Nachteile entstehen. Auch diese Befürchtung nimmt mit steigendem Alter rapide zu. Unter den 65-Jährigen und Älteren sind es immerhin 68 Prozent, die mit einer ungünstigeren Entwicklung nach dem Verkauf rechnen. Da in Deutschland die Weitergabe von Lebensversicherungsbeständen an Abwickler noch eine ziemlich junge Praxis ist, existieren auch keine Beispiele, mit denen Zweifel entkräftet werden können.

    Die Versicherungswirtschaft wird also sehr behutsam mit dem Thema umgehen müssen. Insofern war es auch mehr als unglücklich, dass die Ergo Lebensversicherung öffentlich machte, dass sie erwägt, sechs Millionen klassische Lebensversicherungsverträge zu verkaufen. Wenig später blies das Unternehmen dann den Verkauf wieder ab. Was blieb, war die Verunsicherung vieler Kunden.

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