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    Private Altersvorsorge

    In die eigenen Hände genommen: So schließt sich die Rentenlücke.

    Private Altersvorsorge | 2.2.2016 Drucken

    So sehen es die Ruhestandsplaner selbst

    Ein zunehmender Teil der Finanzberater verschreibt sich der Ruhestandsplanung, weil diese großes Potenzial besitzt.

    Gegenüber dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA) beschreibt ein knappes Dutzend von ihnen, welche Gründe sie zu dieser Fokussierung veranlasst haben und worin ihrer Auffassung nach die Besonderheiten der Ruhestandsplanung bestehen.

    Michael Viesel, Versicherungs- und Finanzmakler GmbH Denzlingen

    Ruhestandsplanung wird in der Zielgruppe 50+ eine immer größere Bedeutung erlangen. Die Lebenserwartung der Menschen nimmt immer weiter zu und ist mit der Herausforderung verbunden, dafür eine sichere und garantierte lebenslange Rente zu gewährleisten. Erschwert wird diese Herausforderung durch die nicht mehr vorhandenen Zinsen für vermeintlich sichere Unternehmens- und Staatsanleihen und damit sicher geglaubter Rendite. Neue und vor allem wesentlich flexiblere Produkte für die Ruhestandsplanung werden daher dringend gebraucht. Außerdem wurden in der Vergangenheit Inflation und Steuern auf die Renten meist ganz vergessen. Die Themen Pflegebedürftigkeit, Testament, Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sind in jeder Beratung zwingend anzusprechen, um den Entsparprozess nicht negativ zu beeinflussen. In der bisherigen klassischen Anlagebetrachtung wurden diese Punkte nicht berücksichtigt, da nur der Kapitalaufbau (Sparprozess) und nicht die Entsparung (lebenslange Rente) im Fokus der Beratung standen.

    Christoff SpahlChristoff Spahl, accaris financial planning, Hamburg

    Die Zielgruppe 50+ ist die einzig zukünftig wachsende am Markt. Bereits aus dieser Perspektive resultiert für jeden anspruchsvollen und zukunftsorientierten Finanzdienstleister eine neue Fokussierung. Innerhalb dieser Zielgruppe gibt es bei den Vermögenden einen erheblichen Beratungsbedarf.

    Warum? Die Zielgruppe verfügt über ein hohes Vermögen, das jedoch nur selten auf den Ruhestand abgestimmt ist, zum Beispiel einen hohen Immobilienanteil aufweist. Die Zielgruppe hat in der Regel keinen Ansprechpartner für die Gesamtkoordination und Organisation des Ruhestandes, häufig ist sie seit Jahren sogar völlig unberaten. Die Herausforderungen, die sich aus einer falsch eingeschätzten Lebenserwartung und aus der Inflation ergeben, sind nahezu unbekannt.

    Der Einkommensbedarf inklusive Witwenversorgung ist ebenso unbekannt wie die Auswirkung des Erbfalls auf die Hinterbliebenen. Sehr häufig besteht keine Kenntnis über die Höhe der zu erwartenden Renten- und Vermögenseinkünfte zum Renteneintritt unter Berücksichtigung von Steuern und Krankenversicherungsbeiträgen.

    Margit Metzger, denovo gmbh Tübingen

    In den letzten 150 Jahren hat sich die Lebenserwartung verdoppelt. Aufgrund besserer Lebensumstände und einer besseren gesundheitlichen Versorgung werden wir immer älter. An das Märchen der sicheren Rente glaubt heute kaum noch jemand. Die Menschen haben Angst vor Altersarmut und Angst davor, dass das angesparte Kapital nicht bis zum Lebensende reicht. Dennoch wird die eigene Lebenserwartung oft unterschätzt – Lebenserwartung ist nicht planbar!

    Hier setzt die Ruhestandsberatung an. Die Menschen müssen verstehen, wie wichtig ein garantiertes lebenslanges Einkommen ist und wie sie es erreichen können. Es geht bei der Ruhestandsplanung somit auch um die Sicherung des Lebensstandards und die optimale Nutzung des vorhandenen Vermögens. Die Ruhestandsphase braucht garantierte Einkommen. Die wenigsten Menschen werden Einkommensgarantien aus dem vorhandenen Vermögen ohne Kapitalverzehr beziehen können. Deshalb ist es wichtig, einen Berater zu finden, der diese Problematik im Blick hat, aber auch andere Faktoren der Familienplanung wie Pflegerisiko, Wohnungssituation, Testament, Vorsorgevollmacht, Erbschaften und Schenkungen berücksichtigt.

    Franz Josef Sammer, Alpen Consult Ruhestandsplanung, Riedering

    Der Dienstleistungsbereich „Vermögens- und Vorsorgeberatung“ ist mit einem dramatischen Wandel hinsichtlich des Kundenanspruchs konfrontiert. Die Kunden erwarten eine individuelle, flexible und dennoch nachhaltige Begleitung ihrer Lebensplanung statt der bisherigen einmaligen Bedarfsanalyse mit anschließender Produktplatzierung. Den Kunden ist die Kurzatmigkeit dieser Technik durch Finanzkrisen und Niedrigzinsen in den letzten Jahren sehr bewusst geworden. Dem Vertrauensverlust einer gesamten Branche kann ein qualifizierter Ruhestandsberater erfolgreich entgegentreten, wenn er dem Kunden einen erlebbaren Mehrwert gegenüber der herkömmlichen Beratungspraxis bietet. Beispiele hierfür sind individuelle Zukunftsprojektionen, Definition von Wünschen, Zielen und Risikotypen sowie die ständige Begleitung der Lebensumstände des Kunden inklusive einer Strategie für Änderungen oder Störfälle.

    Michael Goller, Sachsenkam

    Anders als Altersvorsorgeberatung, die in erster Line auf provisionsbasierten Produktverkauf abzielt, beinhaltet eine qualitativ hochwertige Ruhestandsplanung eine ganzheitliche finanzökonomische Planung, eine generationenübergreifende Beratung sowie die Erarbeitung von Optimierungslösungen für den Kunden, entkoppelt von Provisionsinteressen des Beraters und Vertriebsinteressen der Finanzindustrie. Die honorarbasierte Umsetzung sollte rechtskonform in Kooperation mit Notaren, Fachanwälten, Steuerberatern und weiteren unabhängigen Experten der verschiedenen Fachbereiche erfolgen.

    Richard Schaurich, Planegg

    Ruhestandsplanung ist nicht einfach verlängerte Altersvorsorge. Die herkömmliche Altersvorsorgeberatung findet meist im Alter von 20 bis 50 Jahren statt und zielt in erster Linie auf den Vermögensaufbau. Die Ruhestandsplanung dagegen stellt die Verwendung des für den Ruhestand angesparten Vermögens in den Mittelpunkt. Ruhestandsplanung ist Lebensplanung und umfasst meistens eine längere Zeitspanne als der eigentliche Vermögensaufbau.

    Stefan Brix

    Die Ruhestandsplanung wird an Bedeutung gewinnen, weil wir einen demographischen Wandel erleben und noch erleben werden, der seinesgleichen sucht. Der typische 50plus-Kunde sucht einen Experten, der alle Felder des Ruhestandes beleuchtet, nicht nur eine Auswahl. Für die Altersgruppe 50+ sind andere Themen des Ruhestandes wichtig als für jüngere Menschen, die ihre Altersvorsorge gerade erst aufbauen. Dies sind neue Themen, die in der Altersvorsorge so gut wie keine Rolle spielen, wie rechtliche Vollmachten und spezifische Pflegefallberatung.

    Dieter Förster, Förster & Partner

    Der demographische Wandel trifft nicht nur unsere Kunden, sondern auch den Berater selbst. Er kann bei dieser Art der Beratung mit seinen Kunden regelrecht „alt“ werden und sich somit auch eine sinnvolle Aufgabe für den persönlichen Ruhestand geben. Im Allgemeinen wird die Altersgruppe 50+ auch bei der Beratung anspruchsvoller und kann wie im Leben insgesamt auf mehr Erfahrung zurückblicken. Gerade hier dürfte es für den Kunden sicherlich sehr interessant sein, dass eine Ruhestandsberatung, nicht wie bisher gewohnt, nur die klassischen Beratungsfelder aus der Altersvorsorge bedient, sondern auch eine Vielzahl anderer Themen berücksichtigt. Außerdem wird eine sehr ausführliche Lebensbilanz erstellt. Sie bildet das Herzstück für die gesamte Planung.

    Klaus Ostholt, A.S.I. Wirtschaftsberatung, Münster

    Gehobene Privatkunden machen in Beratungsgesprächen immer wieder deutlich, dass Ruhestandsplanung für sie mehr umfasst als Altersvorsorge und Rente. Wenn sie sich mit der wirtschaftlichen Situation im Alter auseinandersetzen, fallen ihnen dabei fast immer auch Fragen zur Pflegeabsicherung und -finanzierung und zur Krankenversicherung ein. Insbesondere die Finanzierung der Beiträge im Alter bereitet ihnen Kopfzerbrechen. Darüber hinaus finden sie es normal, dass man auch weniger erfreuliche Szenarien durchspielen und entsprechend planen sollte. Deshalb fügen wir die Themenfelder Patientenverfügungen und Vollmachten, Erben, Vererben und Verschenken in unsere Ruhestandsberatungen ein. Bei entsprechendem Bedarf konsultieren wir Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater.

    Tom Friess, Vermögenszentrum München

    Das Ziel einer Ruhestandsplanung ist die finanzielle Gelassenheit des Kunden im Rentenalter. Das erreichen man in zwei Schritten: Die Finanzplanung projiziert Einnahmen, Ausgaben und Vermögenswerte über einen längeren Zeitraum. So können finanzielle Spielräume ermittelt werden. Das Anlagekonzept definiert die passende Ausrichtung des Vermögens, um Ziele wie Einkommenssicherheit und Kapitalerhalt zu erreichen.

    Philipp von Wartburg, Deutsche Gesellschaft für Ruhestandsplanung, Altötting

    Viele Bundesbürger wissen gar nicht, wie viel Geld sie im Ruhestand benötigen, und wie sie überhaupt da hinkommen. Die klassische Altersvorsorge gibt dazu keine Auskunft. Dieses Problem lösen die Ruhestandsplaner, indem sie einen genauen Fahrplan in den Ruhestand erstellen, sozusagen einen Reiseführer, damit sich der Mandant alles leisten kann, was er möchte: Urlaub, Reisen, Neues ausprobieren, damit er Geld für sein Eigenheim hat, sollte mal das Dach oder die Heizung erneuert werden müssen, damit er einfach Spaß am Ruhestand hat und ruhig schlafen kann.

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