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DIW-Berechnungen zum Erbvolumen sind einseitig

Die unlängst vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vorgelegten Berechnungen zur Entwicklung des Erbschaftsvolumens bis 2027 spiegeln die Vermögensentwicklung der 70-Jährigen und Älteren unzureichend wider. Eine Zurechnung von Wertsteigerungen und künftigen Ersparnissen, so wie in der DIW-Studie erfolgt, ist gefährlich. Damit werden einseitig nur die Zuwächse, aber nicht die potentiellen Abgänge im Vermögen berücksichtigt. Gerade im Hinblick auf die möglichen Kosten bei einem Pflegefall muss mit einem zumindest teilweisen Vermögensverzehr gerechnet werden. Das erklärte Dr. Reiner Braun von der empirica AG Berlin gegenüber dem Deutschen Institut für Altersvorsorge (DIA). Braun hat im Auftrag des DIA bereits mehrfach Berechnungen über das künftige Erbvolumen angestellt. Dabei verzichtete er, wie andere Wissenschaftler in ähnlichen Untersuchungen auch, auf eine Fortschreibung und setzte nur den Wert des aktuell vorhandenen Vermögens an.

Braun verweist auf zwei zusätzliche Gründe für dieses Vorgehen. Ältere Menschen nehmen weiterhin größere Ausgaben vor, zum Beispiel für ein Auto, Möbel oder den altersgerechten Umbau der Wohnung. Sie verzehren also schon durch den üblichen Konsum einen Teil ihres Vermögens. Zum anderen sind sowohl mögliche Vermögenszuwächse als auch ein möglicher Vermögensverzehr von großen Unsicherheiten geprägt. Das Ergebnis solcher Berechnungen hänge sehr stark von den mehr oder weniger beliebigen Annahmen ab. Es sei problematisch, Sparquoten und Renditen auf eine Sicht von zehn Jahren festzulegen.

Das gesamte Gespräch mit Dr. Reiner Braun finden Sie auf der Webseite des DIA.