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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 26.1.2021 Drucken

    Wann sind Kapitalanlagen nachhaltig?

    Nachhaltigkeit ist in aller Munde. Solche Investments sollen mehr und mehr forciert werden.

    Das Problem dabei: Viele Anleger kennen sich mit dem Thema nicht aus. ESG und SDG sind die wichtigsten Abkürzungen für an solchen Kapitalanlagen interessierte Investoren.

    Nachhaltigkeit

    Nachhaltige Geldanlage brummt in Deutschland und der Welt. Ende 2019 betrug das Volumen der Kapitalanlagen, für die Nachhaltigkeitskriterien auf Unternehmensebene verankert sind, rund 1,65 Billionen Euro (Forum Nachhaltige Geldanlage, FNG). 2020 gingen die Zahlen sicherlich nochmals nach oben. Experten sagen für 2021 einen Boom dieser Anlagen voraus.

    Das ist auch auf die Taxonomie der Europäischen Union zurückzuführen. Sie wird voraussichtlich ab diesem Jahr europaweit definieren, welche wirtschaftlichen Aktivitäten sich nachhaltig nennen und damit in einem als nachhaltig beworbenen Finanzprodukt stecken dürfen. Die EU schafft damit eine Basis für nachhaltiges Investieren und möchte über die Lenkung der Kapitalströme erreichen, dass nachhaltige Wirtschaftsbereiche und Produktionsverfahren unterstützt werden.

    Berater müssen Präferenz der Anleger erfragen

    Das übergeordnete Ziel: Die EU-Wirtschaft soll bis 2050 klimaneutral sein. Nachhaltige Investments, so die Intention, führen zu dieser Zielmarke. Übrigens: Rund ein Drittel des 850 Milliarden Euro schweren Corona-Wiederaufbauprogramms sollen in ökologisch nachhaltige Projekte fließen.

    Die neue Klassifizierung gilt prinzipiell für alle Finanzprodukte. Anbieter müssen einen Hinweis liefern, wenn sie die Klassifizierung nicht einhalten. Das bedeutet auch: Finanzberater müssen ihre Kunden dezidiert nach ihrer Präferenz für das Thema Nachhaltigkeit befragen. Die Anleger können damit entscheiden, was sie tun wollen und erhalten dafür die notwendigen Informationen.

    Kenntnisse sind noch unzureichend

    Das Problem dabei ist, dass sich viele Anleger mit dem Thema überhaupt nicht auskennen. Sie stellen sich Fragen: Was bedeuten die sogenannten ESG-Kriterien und die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen? Nachhaltige Geldanlage ist die allgemeine Bezeichnung für ethisch, sozial und ökologisch verantwortliches Investieren. Entsprechende Investments ergänzen die klassischen Kriterien Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um Kriterien wie Umweltschutz, gute Unternehmensführung und Förderung des Allgemeinwohls. Diese wesentlichen Punkte werden unter der Abkürzung „ESG“ zusammengefasst. Das Kürzel steht für „Environmental“, „Social“, „Governance“, also „Umwelt“, „Soziales“ und „Gute Unternehmensführung“.

    Umwelt, Soziales und Unternehmensführung

    Nachhaltigkeit im Bereich „Umwelt“ stellen Unternehmen und Institutionen beispielsweise durch Investitionen in erneuerbare Energien, einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen, der Vermeidung von Kernenergie und einer umweltverträglichen Produktion, durch geringe Emissionen in Luft und Wasser und umfassende Klimawandel-Strategien her. „Soziales“ kann beispielsweise bedeuten, über alle Lieferketten hinweg die Einhaltung zentraler Arbeitsrechte und hohe Standards bei Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sicherzustellen, Verantwortung für die eigenen Produkte zu übernehmen und Menschenrechte und Tierschutz zu fördern. „Gute Unternehmensführung“ als dritter Aspekt der Nachhaltigkeit umfasst zum Beispiel eine aktive Überwachung und Transparenz bei Verhalten und Vergütung des Managements im Sinne der Nachhaltigkeit, die Verankerung einer Nachhaltigkeitsstrategie und des entsprechenden Managements auf Führungs- und Aufsichtsebene oder auch transparente Maßnahmen zur Verhinderung von Korruption und Bestechung.

    Jährliche Kosten von mehreren Billionen Dollar

    Die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (englisch „Sustainable Development Goals“, SDG) sind politische Zielsetzungen der Vereinten Nationen (UN), die weltweit der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf ökonomischer, sozialer sowie ökologischer Ebene dienen sollen. Der offizielle deutsche Titel lautet „Transformation unserer Welt: Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ (kurz: Agenda 2030). Die jährlichen Kosten der Umsetzung der 17 UN-Ziele wurden von der Welthandels- und Entwicklungskonferenz UNCTAD bereits 2014 mit mindestens 2,5 Billionen US-Dollar pro Jahr beziffert. Daher erhalten Investments mit Bezug zu diesen Sustainable Development Goals mehr und mehr Bedeutung und Relevanz.

    Unternehmen mit mehr Renditepotenzial

    Der generelle Vorteil für Investoren: Laut verschiedener Auswertungen wie der Nachhaltigkeitsstudie 2020 von Union Investment sind die Renditepotenziale nachhaltiger Unternehmen langfristig höher als die von konventionell wirtschaftenden Gesellschaften. Ein konkretes Ergebnis: Von 2009 bis Ende 2019 haben fast 59 Prozent der ESG-Fonds ihr durchschnittliches traditionelles Gegenstück übertroffen, heißt es beim Datendienstleister Morningstar. Daher sind nachhaltige Investments unter ökonomischen und sozial-ökologischen Gesichtspunkten gleichermaßen interessant.


    Gastautor Dyrk Vieten ist Sprecher der Geschäftsführung der unabhängigen Vermögensverwaltung ficon Vermögensmanagement GmbH, Düsseldorf. Weitere Beiträge von ihm und anderen Vermögensverwaltern finden Sie auf www.v-check.de.

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