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    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen

    Die Börse im Blick: So wird investiert.

    Kapitalmärkte und Kapitalanlagen | 8.3.2018 Drucken

    Rentenmarkt USA: Bärenmarkt bei Kurzläufern

    Eine höhere Inflationsrate hat die Rendite zweijähriger US-Bonds mittlerweile über zwei Prozent getrieben. Investoren erwarten eine deutlichere Zinserhöhung der Notenbank.

    Investoren am amerikanischen Anleihenmarkt treibt seit einigen Wochen die Frage um, ob US-Anleihen bereits in einen Bärenmarkt eingeschwenkt sind mit lange fallenden Kursen und damit steigenden Renditen.

    USA WallstreetDie prominenten Bond-Investoren Bill Gross und Jeffrey Gundlach haben längst den Bärenmarkt bei US-Bonds ausgerufen. In den vergangenen Wochen ist die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erstmals wieder sogar nahe an die Drei-Prozent-Marke gestiegen. Die Kurse bei den im Fokus der Investoren stehenden langlaufenden US-Staatsanleihen fallen jedoch nur mit deutlichen Schwankungen, das heißt der Trend geht hier noch nicht nur nach unten. Ganz anders sieht es bei kurzlaufenden US-Staatsanleihen aus. Hier sind die Kurse seit vergangenem Herbst fast wie an der Schnur gezogen gesunken, im Gegenzug stieg die Rendite der Zweijährigen kontinuierlich. Mittlerweile erreichte sie dabei erstmals seit über neun Jahren stolze 2,25 Prozent. Anders gesagt: zweijährige US-Anleihen sind schon länger in einem Bärenmarkt.

    Kursverluste summieren sich auf zwei Prozent

    Im August lag die Rendite der zweijährigen US-Bonds noch bei knapp 1,3 Prozent. Der seither aufgelaufene Kursverlust für Investoren, die damals gekauft haben und jetzt verkaufen würden, summiert sich auf immerhin zwei Prozent. Dabei sind die absoluten Kursbewegungen bei kürzer laufenden Anleihen geringer als bei Langläufern. Das liegt daran, dass Anleger ihr Kapital bei zweijährigen Anleihen weniger lange binden als bei Zehnjährigen.

    Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihe ist seit ihrem Jahrestief im vergangenen Herbst zwar ebenfalls um harmlose 0,9 Prozentpunkte auf zuletzt knapp 2,9 Prozent gestiegen. Das geht aber mit einem schmerzhafteren Kursverlust von knapp acht Prozent einher.

    Drei weitere Zinsschritte angekündigt

    Der Grund für den kontinuierlichen Renditeanstieg der zweijährigen US-Anleihen ist, dass die Renditen am kurzen Ende eng mit den Leitzinsen korreliert sind. Die US-Notenbank FED hat die Leitzinsen seit Dezember 2015 in fünf Schritten von 0,00 bis 0,25 Prozent auf ein Band von 1,25 bis 1,50 Prozent erhöht. Die US-Notenbank selbst hatte bei ihrer Sitzung im Dezember vergangenen Jahres für dieses Jahr drei weitere Zinsschritte avisiert, einige Mitglieder der Notenbank waren davon aber zwischenzeitlich wieder abgerückt.

    Die jüngsten Inflationsdaten befeuerten aber die Debatte um die Zinserhöhungen wieder. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Dezember gegenüber dem Vorjahr wie erwartet um 2,1 Prozent. Bedeutender war aber, dass die Kernrate – also ohne die volatilen Komponenten Lebensmittel und Energie – mit 1,8 Prozent deutlicher anzog als erwartet.

    Preisdruck wird weiter anhalten

    Der Preisanstieg steht dabei auf einem breiten Fundament und beruht nicht nur auf einer einzigen Komponente. Besonders stark legten die Kosten für Fahrzeuge und Gesundheit zu, aber auch die Mieten in den USA stiegen spürbar. Die breit gefächerte Teuerung in Verbindung mit guten Konjunkturzahlen und zuletzt etwas stärker steigenden Löhnen deutet darauf hin, dass der Preisdruck auch in den kommenden Monaten anhalten könnte.

    Dies dürfte die Diskussion in der FED um die optimale Zahl an Leitzinserhöhungen weiter anheizen. Dadurch werden drei oder sogar vier Zinserhöhungen in diesem Jahr wieder wahrscheinlicher.

    Die Zinswende ist eingeläutet

    Das bedeutet im Umkehrschluss, dass die Kurse der US-Anleihen noch weiter fallen und ihre Renditen steigen würden. Volkswirte rechnen im Schnitt bis Ende 2018 mit einer Rendite von 2,5 Prozent für zweijährige US-Anleihen. Die Rendite der zehnjährigen US-Anleihen sollte dann über drei Prozent liegen. Die Investoren sind jedoch nervös, die Renditen könnten deshalb zwischenzeitlich durchaus deutlicher anziehen. Die Investoren beziehen schließlich auch das internationale Marktumfeld ein. Dass die japanische Notenbank 2018 zum Beispiel etwas weniger japanische Anleihen kaufen wird, wurde als Signal interpretiert, dass die Bank von Japan die Investoren auf einen Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik vorbereitet. Mit den gleichen Argusaugen achten die Anleihenhändler auf die Kommunikation der Europäischen Zentralbank EZB.

    Nach Jahren eines abwärts gerichteten Zinstrends haben unsere Signalsysteme nun erstmals ein Verkaufssignal für den Bund-Future – den Maßstab der Deutschen Börse für deutsche Zinsen – geliefert. Es passt ins allgemeine Umfeld, dass die Zinswende nun definitiv eingeläutet ist. Das muss aber nicht heißen, dass wir bald wieder Zinsniveaus von fünf Prozent sehen werden.


    Marc-Oliver LuxAb und zu schreiben Experten für das Deutsche Institut für Altersvorsorge (DIA), die nicht zum Kernteam gehören. Aber was bedeutet das schon. Gäste empfängt man immer am wärmsten.

    Wie Dr. Marc-Oliver Lux. Er ist einer der beiden Geschäftsführer der Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München.

     

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