Steuerzahler sollen Minirenten aufstocken
Eine Untergrenze im Rentensystem, die verhindert, dass langjährig Versicherte im Alter auf Fürsorgeleistungen des Staates angewiesen sind, sollte aus Steuergeldern finanziert werden.
Diesem Modell stimmten in einer Umfrage des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA) mit 61 Prozent die meisten Befragten zu. Das DIA hatte vier unterschiedliche Lösungswege für die Aufstockung von sehr niedrigen Renten zur Auswahl gestellt. Der Umfrage zufolge findet eine solche Mindestrente die größte Zustimmung, wenn dafür nicht die Versicherten, sondern die Steuerzahler herangezogen werden.
Aber auch für einen Schutz gegen Altersarmut, der über eine Umverteilung innerhalb des Systems der gesetzlichen Rentenversicherung organisiert würde, fände sich noch eine Mehrheit in der deutschen Bevölkerung. Die geringste Zustimmung erreicht ein radikaler Umstieg nach Schweizer Vorbild, der das in Deutschland geltende Äquivalenzprinzip in weiten Teilen aushebeln würde. Dieses Prinzip stellt einen engen Zusammenhang zwischen Rentenbeitrag und späterer Rentenhöhe her. In der Schweiz hingegen zahlen alle Bürger, also auch Selbständige und Beamte, entsprechend ihres Einkommens in die Rentenversicherung ein, während die spätere Rente auf einen Maximalwert gedeckelt ist.
Mehr Zustimmung unter den Älteren
Ein weiteres interessantes Ergebnis der DIA-Erhebung: Befragte, die nicht versicherungspflichtig sind, bewerten die verschiedenen Lösungen für eine Untergrenze im System der gesetzlichen Rentenversicherung erkennbar kritischer als die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Abweichende Auffassungen finden sich auch beim Vergleich der Altersgruppen. So weichen die Meinungen der jüngsten Altersklasse (18 bis 25 Jahre) von den Ansichten der Befragten zwischen 46 und 65 Jahren ab. Während die Älteren überdurchschnittlich Zustimmung zu den aufgeführten Modellen äußern, sprechen sich die Jüngeren deutlich seltener dafür aus.
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