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    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 1.12.2016 Drucken

    Reformvorschläge im Umfragetest

    Da auf dem Rentengipfel der Großen Koalition in der vergangenen Woche in vielen Fragen keine Einigung stattfand, wird die Rente zu einem zentralen Thema im anstehenden Bundestagswahlkampf. Der DIA-Deutschland-Trend Vorsorge zeigt, was die Bürger von den verschiedenen Vorschlägen halten.

    Im Mittelpunkt der jüngsten Umfrage standen die verschiedenen Reformvorschläge für die gesetzliche Rente. Es gibt mehrere Stellschrauben, mit denen das System der demografischen Entwicklung angepasst werden kann. Die Umfrage sollte in Erfahrung bringen, welche Eingriffe die größte Akzeptanz bei Beitrags- und Steuerzahlern finden.

    Erste Erkenntnis: Die Bereitschaft, Belastungen der Gesetzlichen Rente aus der demografischen Entwicklung mit Hilfe des Nachhaltigkeitsfaktors in der Rentenformel zwischen Beitragszahlern und Rentnern aufzuteilen, ist unter den Jüngeren deutlich höher ausgeprägt als bei den älteren, rentennahen Jahrgängen. Der Nachhaltigkeitsfaktor, auch als demografischer Faktor bezeichnet, verhindert, dass allein die Erwerbstätigen über steigende Beitragslasten die zunehmenden Kosten der gesetzlichen Rente schultern müssen. Über einen langsameren Anstieg der Renten im Vergleich zur durchschnittlichen Lohnentwicklung werden damit auch die Rentner an diesen Belastungen beteiligt.

    DIA-Deutschlandtrend Demografischer FaktorZwei Drittel der Befragten halten die Wirkungen des Nachhaltigkeitsfaktor für (eher) nicht gerecht. Die überwiegende Ablehnung dieses Verfahrens der Lastenverteilung geht aber vor allem auf die 46- bis 65-Jährigen zurück. Von ihnen empfinden 77 Prozent den Nachhaltigkeitsfaktor für nicht oder eher nicht gerecht. Ihnen ist das Hemd also näher als der Rock. Sie würden es lieber sehen, wenn die Entwicklung der Renten nicht gebremst würden, da sie selbst in absehbarer Zeit Rente beziehen.

    Jüngere schätzen Lastenverteilung

    Unter den Jüngeren, die noch deutlich mehr Jahre Beiträge an die Rentenversicherung leisten müssen, herrscht erwartungsgemäß eine ganz andere Auffassung. Die 18- bis 25-Jährigen schätzen diese Form der Lastenverteilung doppelt so häufig als gerecht ein. Auch in der Gruppe der 26- bis 45-Jährigen gibt es deutlich mehr Zustimmung für den Nachhaltigkeitsfaktor. Eine Abschaffung oder Abschwächung des demografischen Faktors, wie sie verschiedentlich von Politikern ins Gespräch gebracht worden ist, wäre also vor allem im Sinne der rentennahen Jahrgänge. Die Belange der jungen Generation stünden dagegen einmal mehr hinten an. Das ist den Betroffenen, wie die Befragung zeigt, durchaus klar.

    Widerstand gegen stark steigende Beiträge

    Eine weitere Stellschraube ist der Rentenbeitragssatz. Die wachsenden Ausgaben für eine größere Zahl an Rentnern könnten einfach durch deutlich höhere Beiträge aufgefangen werden. Bis 2030 ist der Beitragssatz per Gesetz auf 22 Prozent begrenzt. Wie es dann weitergeht, müssen die Politiker noch entscheiden. Verschiedene Szenarien, wie zum Beispiel ein Einfrieren des Rentenniveaus auf dem jetzigen Stand, kursieren durch die politische Landschaft. Dafür sollen auch erheblich höhere Beiträge in Kauf genommen werden.

    Dazu ist allerdings nur eine Minderheit der gesetzlich Versicherten bereit, wie der DIA-Deutschland-Trend Vorsorge zeigt. 38 Prozent der Befragten stimmten einem solchen Reformschritt völlig oder zumindest eher zu. Knapp zwei Drittel dagegen lehnen eine solche Beitragssatzerhöhung ab.

    Mit 78 Prozent gibt es hingegen eine breite Zustimmung zu einem Mix aus verschiedenen Maßnahmen, mit dem die einzelnen Stellschrauben der gesetzlichen Rente neu justiert werden. Das könnten neben Beitragssatzanhebungen auch eine Erhöhung der Beitragsbemessungsgrenze oder die Vergrößerung des Versichertenkreises sein. Jeder einzelne Schritt sollte dann, für sich genommen, nicht so schwerwiegend ausfallen. Damit plädiert eine Mehrheit für ein ähnliches Herangehen wie in den Rentenreformen von 2001/2002 und 2005. Damals wurden die demografischen Lasten sowohl auf Beitrags- und Steuerzahler als auch Rentner aufgeteilt.

    Einbeziehung der Selbständigen vorstellbar

    Auch die Einbeziehung der Selbständigen, die bislang noch keiner Versicherungspflicht unterliegen oder einem berufsständischen Versorgungswerk angehören, können sich 70 Prozent der Befragten vorstellen. Wenig Anklang dagegen findet eine weitere Anhebung des Renteneintrittsalters über die bislang schon stattfindende Erhöhung auf 67 Jahre. Einen solchen Schritt lehnen 59 Prozent ab.

    Der Rentengipfel der Großen Koalition im November drückte sich um Entscheidungen, wie es nach 2030 mit der gesetzlichen Rente weitergehen soll. Dabei finden ausgewogene Reformen durchaus Akzeptanz in der Bevölkerung, wie die Umfrage zeigt.

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