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    Gesetzliche Rente

    Auf Generationen gebaut: So zahlen die Jungen für die Alten.

    Gesetzliche Rente | 31.8.2021 Drucken

    Ein Staatsfonds soll die Rente retten

    Es ist Wahljahr und damit kommt ein Thema auf die Tagesordnung, das Politiker in den anderen Jahren lieber nicht anpacken: die Rente.

    In einigen Wahlprogrammen findet sich in diesem Jahr der Vorschlag, einen Staatsfonds für die Rente einzurichten. Eine Idee, die Anleger auch ganz einfach selbst umsetzen können, ohne auf den Staat zu warten.

    „Die Rente ist sicher“, ist ein Satz, den – anders als der ehemalige Arbeits- und Sozialminister Norbert Blüm vor 35 Jahren – heute lieber kein Politiker mehr in den Mund nimmt. Sicher ist heute nur, dass die gesetzliche Rente bei den meisten Menschen nicht für einen sorgenfreien Ruhestand reicht. Die Riester-Rente war ein Versuch, die Bundesbürger zu einer Zusatzrente zu motivieren. Funktioniert hat das nur bedingt.

    Nun kommt in den Wahlprogrammen die Idee eines Staatsfonds auf, der zumindest künftige Generationen vor Altersarmut schützen soll. Vorbild ist der norwegische Staatsfonds. Der mit einem Vermögen von rund 1.042 Milliarden Euro größte staatliche Fonds der Welt finanziert damit unter anderem die 1.600 Euro Garantierente der norwegischen Bevölkerung.

    Vorschläge der Parteien im Wahlkampf

    Einen solchen Staatsfonds wünschen sich auch einige Parteien in Deutschland. So sollen etwa rund zwei Prozent des Bruttoeinkommens statt in die staatliche Rente in einen Fonds fließen. Ein anderer Vorschlag sieht vor, dass der Staat für jedes Neugeborene bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres monatlich 100 Euro in den Fonds einzahlt. Bis zur Volljährigkeit kämen so bei einer Rendite von sechs Prozent immerhin mehr als 38.000 Euro zusammen. Wenn der Sparer die 100 Euro im Monat bis zur Rente weiter einzahlen würde, wären es mit 67 Jahren sogar rund eine Million Euro.

    Norwegen macht es vor

    „Unrealistisch ist dies nicht“, sagt Ralph Rickassel von der PMP Vermögensmanagement in Düsseldorf. Historisch betrachtet weist der weltweit beachtete MSCI World Index eine durchschnittliche Rendite von jährlich 7,7 Prozent aus. Der norwegische Staatsfonds erzielt im Jahr im Durchschnitt eine Rendite von sechs Prozent. Im vergangenen Jahr konnte der Fonds sogar um fast 11 Prozent zulegen. Der DAX kam im ersten Coronajahr auf rund 7 Prozent Plus.

    Idee mit wenig Chancen

    „Eine staatliche Starthilfe für den langfristigen Aufbau eines Wertpapierdepots ist auf den ersten Blick keine schlechte Idee“, resümiert Rickassel. Doch seine Umsetzung nach der Wahl ist mehr als fraglich. Durchschnittlich 780.000 Neugeborene im Jahr würden den Bundeshaushalt zunächst mit einer Milliarde Euro, später mit bis zu 17 Milliarden Euro belasten. „Ich fürchte, dass die kreative Idee in Anbetracht der coronabedingten Steuerausfälle und Schulden schnell wieder im Mülleimer verschwindet“, meint Rickassel.

    Kindergeld als Startkapital

    Wer für die Rente sparen will, muss gar nicht auf den Staatsfonds warten. Die Idee lässt sich auch ohne politisches Zutun umsetzen. „Bei vielen gut verdienenden Eltern spielt das Kindergeld wirtschaftlich keine entscheidende Rolle. Es kann aber ein ideales Startkapital für den langfristigen Vermögensaufbau sein“, weiß Philip Morgen, Geschäftsführer der 3i – Institut Innovativ Investieren GmbH in Oberursel im Taunus. Immerhin zahlt der Staat für jedes Kind bis zum 18. Geburtstag stattliche 44.064 Euro. Wer die mehr als 200 Euro im Monat zum Beispiel in breit streuende ETFs oder sonstige Publikumsfonds anlegt, kann seinem Kind zum 18. Geburtstag schon rund 79.000 Euro als Grundstock mit auf den Weg geben.

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