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    Einkommen & Vermögen

    Rund ums liebe Geld: So viel wird verdient.

    Einkommen & Vermögen | 22.7.2022 Drucken

    Vermögenserhalt trotz Inflation auf Rekordniveau

    Es ist ein trauriger Rekord: Die Inflation in Deutschland betrug im Mai 7,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit 50 Jahren. Eine rasche Umkehr ist nicht in Sicht.

    Damit sind Sparer gekniffen. Wer das Geld auf dem Konto lässt, wird bald viel an Kaufkraft einbüßen. Der reale Wert des Vermögens sinkt. Doch es gibt Geldanlagen, mit der Anleger der Inflation Paroli bieten können.

    Inflation

    Nehmen wir ein prägnantes Bild, um zu verstehen, wie die Sache mit der Inflation läuft. Da hantiert ein Knirps am Küchentisch mit einer Ketchup-Flasche, aus der einfach nichts herauskommen will. Deshalb schüttelt er immer wilder. Bis auf einen Schlag viel zu viel der roten Soße aus dem Flaschenhals schwappt und im hohen Bogen auf Kleidung, Tisch und Boden klatscht.

    Auch mit der Geldentwertung geht es ähnlich daneben. „Nur dass die Notenbanken die Flasche mit Geld befüllt haben und das Verhältnis von Angebot und Nachfrage in der Wirtschaft darüber entscheidet, wie viel Ketchup, sprich Inflation, aus der Flasche fliegt“, erklärt Timon Heinrich von der Berliner Vermögensverwaltung Hansen & Heinrich. In der Tat haben die EZB und die Federal Reserve in den USA die Inflationsflaschen seit der Finanzkrise 2008 mit viel Geld befüllt, um gegen die befürchtete Deflation vorzugehen. Doch trotz der Geldmengen blieb die Inflation über Jahre niedrig. Die Gründe: „Ein Gutteil des Geldes ist in die Finanz- und Immobilienmärkte gewandert und hat vor allem dort die Preise getrieben. Zudem sorgten Technologie und Globalisierung für niedrige Verbraucherpreise“, so Heinrich.

    Erst kaputte Lieferketten, dann der Krieg

    Der Brexit, dann Corona und schließlich der Angriff Russlands auf die Ukraine haben dies grundlegend verändert. So zerbrachen wegen der Covid-Strategie der Chinesen fragile Lieferketten in der Weltwirtschaft. Der Krieg in der Ukraine wiederum ließ die Preise für Energie und Nahrungsmittel in die Höhe schnellen. Außerdem betrieben etliche Staaten wegen Corona mit Hilfe der Notenbanken großzügige Scheckbuchpolitik für die Bevölkerung, was die Geldmenge weiter erhöhte. „Das alles treibt die Inflation aus der Flasche und die Verbraucherpreise nach oben“, sagt Claus Walter von der Freiburger Vermögensmanagement GmbH. Es untergräbt zudem auf Dauer die Wohlstandseffekte, die die globale Arbeitsteilung mit sich brachte. „Wenn sich diese Trends nicht umkehren, wird die Inflation nicht dauerhaft sinken. Bis auf Weiteres sieht es nicht nach einer Trendwende aus“, glaubt Vermögensprofi Walter.

    Wenn Autos um die Hälfte schrumpfen

    Was bedeutet es nun für das Geldvermögen der Deutschen, wenn die Verbraucherpreise weiter so steigen? „Selbst wenn die Inflationsrate etwas sinkt, wird sich die Kaufkraft des Vermögens deutlich verringern. Bei einer Inflation von fünf Prozent geht sie in drei Jahren um 15, in fünf Jahren um 23 und in zehn Jahren um 40 Prozent zurück“, rechnet Timon Heinrich vor. Das heißt: In fünf Jahren können sich Sparer von ihrem Geld nur noch 75 Prozent Haus und in zehn Jahren etwa nur noch ein halbes Auto leisten. Für den Vermögensprofi ist es daher keine Option, Geld auf einem unverzinsten Konto liegen zu lassen. „Das vernichtet Vermögen. Sparer, die nicht verlieren wollen, müssen Anleger werden – jetzt!“

    Langfristig hohe Renditen als Schutz

    Doch mit welchen Geldanlagen können frischgebackene Anleger ihre Kaufkraft langfristig am besten erhalten oder sogar vermehren? In Deutschland gelten besonders Gold und Immobilien als guter Inflationsschutz. Der Blick auf die Fakten bestätigt das jedoch nicht. Tatsache ist: Der beste Inflationsschutz ist der Sachwert, der auf lange Sicht die höchsten Renditen erzielt und der auch in Zeiten höherer Inflation akzeptable Ergebnisse liefert. Diese Anforderungen erfüllen nur Aktien, mit denen Anleger Miteigentümer am Produktivkapital einer Wirtschaft werden. „Kurzfristig muss man Schwankungen aushalten können, doch langfristig sind Aktien wegen ihrer nachweislich hohen Renditen der beste Inflationsschutz. Damit kann keine andere Anlageklasse mithalten“, erklärt Timon Heinrich.

    An Aktien führt kein Weg vorbei

    Anleger können es sich einfach machen und einen ETF auf den Weltaktien-Index MSCI World mit rund 1.600 Aktien kaufen. Darin sind auch Aktien der Unternehmen enthalten, die in inflationären Zeiten ihre besten Geschäfte tätigen. Alternativ können Anleger eben jene Unternehmen höher gewichten, indem sie zusätzlich zu einem Basisinvestment Aktien oder ETFs aus den Gewinner-Branchen beimischen. „Dazu zählen Aktien von Unternehmen, die steigende Preise an Kunden weitergeben können, weil ihre Produkte unverzichtbar sind“, sagt Claus Walter. Das sind vor allem Branchen wie Gesundheit, Basiskonsumgüter und Energieversorger.

    Branchen mit Preispotential

    Interessant könnten auch Branchen bzw. Unternehmen sein, deren Produkte so begehrt oder beliebt sind, dass sie ebenfalls höhere Preise durchsetzen können. Das schließt die Hersteller von Luxusgütern und angesagter Marken und Labels für kaufkräftige Schichten mit ein. Nicht zuletzt bieten sich Aktien von Unternehmen aus dem Rohstoffsektor oder der Landwirtschaft an. „Allerdings schwanken die Kurse von Rohstoffproduzenten stark. Von einem Abflauen der Inflation wären diese Firmen am stärksten betroffen. Die Sektoren Basiskonsumgüter oder Gesundheit laufen auch in nicht-inflationären Zeiten recht gut“, so Vermögensprofi Walter.

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