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    Einkommen & Vermögen | 13.5.2022 Drucken

    Mindestlohn in Europa: Deutschland weit vorn

    Wenn es um den gesetzlichen Mindestlohn für eine Vollzeitstelle geht, liegt Deutschland im EU-weiten Vergleich in der Spitzengruppe.

    Schon jetzt kommt Deutschland mit einem Mindestlohn von 9,82 Euro pro Stunde im Vergleich mit allen EU-Staaten ziemlich weit nach vorn. Allerdings ist der Abstand zur Spitze noch deutlich. Von der unlängst vom Kabinett zum 1. Oktober 2022 beschlossenen Mindestlohn-Erhöhung auf zwölf Euro pro Stunde sollen insgesamt 6,2 Millionen Beschäftigte profitieren. Mit dem neuen Wert verzeichnet Deutschland dann den zweithöchsten Mindestlohn innerhalb der Europäischen Union. Lediglich Luxemburg zahlt mit 13,05 Euro brutto pro Stunde noch mehr Lohn. Die Zahlen dazu veröffentlichte das Statistische Bundesamt.

    Für den Vergleich legen die Statistiker bei den deutschen Zahlen eine Vollzeitstelle mit 38 Wochenstunden und eine durchschnittliche Wochenzahl von 4,345 Wochen pro Monat zugrunde. Corona-bedingte Kurzarbeitsregelungen blieben unberücksichtigt. Nach dieser Rechnung summiert sich der gesetzliche Mindestlohn auf 1.621 Euro brutto, den ein Arbeitnehmer an der Lohnuntergrenze verdient. Damit erreicht er zurzeit knapp die Hälfte des Median-Bruttolohns (48 Prozent) aller vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmer hierzulande.

    EU-Spitzenwert in Luxemburg

    In der europäischen Gemeinschaft haben sechs Länder keinen gesetzlichen Mindestlohn. Darunter sind mit Dänemark, Finnland, Italien, Österreich, Schweden und Zypern durchaus auch einige Länder, die ein überdurchschnittliches Einkommensniveau vorweisen. Einen vergleichsweise hohen Mindestlohn erreichen Beschäftigte in Belgien (1.658 Euro), in den Niederlanden (1.725 Euro) und in Irland (1.775 Euro). Etwas abgeschlagen an der Spitze steht Luxemburg mit 2.257 Euro im Monat. Knapp hinter Deutschland liegt Frankreich (1.603).

    Große Bandbreite

    Quer durch Europa existiert beim Mindestlohn eine große Bandbreite. Sie reicht vom bereits erwähnten Spitzenreiter Luxemburg bis zum unteren Ende der Skala mit 332 Euro in Bulgarien. Laut den Statistik-Experten liegt der Mindestlohn im Osteuropa-Schnitt bei unter 750 Euro brutto im Monat. Allerdings sind in den osteuropäischen EU-Staaten auch die Lebenshaltungskosten niedriger. Eine Ausnahme in Osteuropa bildet Slowenien. Mit einem Mindestlohn von 1.074 Euro übertrifft es sogar südeuropäische Länder wie Portugal (823 Euro), Malta (792 Euro) und Griechenland (774 Euro). Im Nicht-EU-Kontext weisen nach einem Bericht der Hans-Böckler-Stiftung beispielsweise Australien mit umgerechnet 12,91 Euro und Neuseeland mit 11,69 Euro ein ähnlich hohes Mindestlohn-Niveau auf, wie die in dieser Hinsicht führenden EU-Staaten. Auch im Brexit-Land gilt eine vergleichsweise hohe Mindestuntergrenze bei den Einkommen. In Großbritannien gilt ab dem 1. April ein Mindestlohn von umgerechnet 11,05 Euro.

    Osteuropa holt auf

    Osteuropa holt im Niedriglohnsegment sichtbar auf. Zwar gab es laut Statistischem Bundesamt ähnlich wie in Deutschland insgesamt in 19 von 21 EU-Staaten eine Mindestlohn-Erhöhung gegenüber dem Vorjahr. Dabei kam es jedoch vor allem in Osteuropa zu den größten Steigerungsraten, allen voran in Ungarn mit einem Plus von 22 Prozent. Auch in Litauen (14 Prozent) sowie in Tschechien (13 Prozent) gab es signifikante Zuwächse. Auch wenn die osteuropäischen Staaten beim Mindestlohn allmählich aufholen, die EU-internen Unterschiede bleiben nach wie vor deutlich. 

    Weniger Differenz bei Berücksichtigung der Kaufkraft

    Die aufgeführten Erhöhungen beim Mindestlohn sind hauptsächlich eine Art Inflationsausgleich. Doch Inflationsraten – und auch Lebenshaltungskosten – fallen von Land zu Land verschieden aus. Insofern ist die Kaufkraft der Mindestverdiener differenzierter zu betrachten. Während der höchste Mindestlohn rund siebenmal so hoch war wie der niedrigste, verringert sich dieses Verhältnis laut Statistikern unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Kaufkraft auf 3:1.

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