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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 23.7.2018 Drucken

    Unterscheidung in Stadt und Land reicht nicht mehr

    Die wachsende Heterogenisierung der regionalen Entwicklung lässt sich mit den herkömmlichen Kriterien nicht mehr ausreichend abgrenzen. Es bedarf kleinräumigerer Analysen, um die Situation und Perspektive einzelner Regionen richtig zu erfassen.

    Zu dieser Schlussfolgerung gelangt Prof. Dr. Rolf G. Heinze von der Ruhr-Universität Bochum. „Die Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung verläuft in Deutschland zunehmend regional unterschiedlich. Stark wachsen Großstädte einschließlich des Umlandes. Dort wächst insbesondere die Zahl der jüngeren Menschen.“ Heinze benutzt dafür den Begriff „Schwarmstädte“ und nennt als Beispiele Leipzig, Darmstadt oder Münster. Der größte Teil der Älteren lebe jedoch nicht in Großstädten, sondern in Kleinstädten und ländlichen sowie „gemischten“ Gebieten.

    Stadtansicht von RostockVerlierer seien die dünn besiedelten, peripheren ländlichen Regionen und kleinstädtischen Räume, vor allem im Osten, etwa im Südharz oder in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch in westlichen Bundesländern. „Hier findet ein Rückbau daseinsvorsorgender Infrastrukturen statt, der für ältere Menschen, die gern in den Regionen bleiben möchten, erhebliche Versorgungsprobleme aufwirft“, schildert der Wissenschaftler das Problem.

    Die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse verblasst, so die Beobachtung von Prof. Heinze. Er forderte daher kleinräumigere Analysen. In den eher ländlichen Regionen gebe es beispielsweise neben den Abwanderungsorten in nicht allzu großer Entfernung Pendlerorte oder Erholungsorte. „Durch die Digitalisierung können manche ländliche Orte aber auch zu attraktiven Wohnorten werden, obwohl sie abseits liegen“, führt er weitere Trends auf, die bei der bloßen Einteilung in Großstädte, Mittelzentren und ländliche Räume verborgen bleiben.

    Schleichende Zersplitterung der Lebensverhältnisse

    Die Altersstruktur der Regionen werde neben der Bevölkerungsentwicklung stark durch wirtschaftliche Prozesse beeinflusst und sei deshalb durch politische Steuerung nur schwer zu regulieren. Dies liege auch daran, dass die regionale Zersplitterung der Lebensverhältnisse „schleichend“ ablaufe. So ist in dünn besiedelten Regionen die Bevölkerung durchschnittlich deutlich älter. Prof. Heinze nennt als Beispiele – die Landkreisen Mansfeld-Südharz (49,3) und Wittenberg (48,9) in Sachsen-Anhalt, Oberspreewald-Lausitz (48,9) in Brandenburg sowie Altenburger Land in Thüringen. Dies gelte aber nicht pauschal für alle ländlichen Regionen.

    Landkreise mit junger Bevölkerung

    Das Gegenteil ist in Teilen Bayerns, etwa im Umfeld von München, und Baden-Württembergs sowie im Nordwesten zu beobachten: Dort lebt eine besonders junge Bevölkerung. Beispielswiese ist das Durchschnittsalter in den Landkreisen Vechta (40,1) und Cloppenburg (40,2) relativ niedrig. Universitätsstädte wie Freiburg oder Heidelberg liegen nur knapp darunter. In den dünn besiedelten und strukturschwachen Räumen ist aber schon heute jeder vierte Einwohner mindestens 65 Jahre alt.

    Traditionelle und zugleich polarisierende Raumabgrenzungen wie „Stadt“ und „Land“ verlieren an Bedeutung, stellt Prof. Dr. Rolf G. Heinze fest. „Sowohl die allgemeine Bezeichnung Land als auch Stadt sagt kaum noch etwas über die konkreten Lebensverhältnisse aus. Die teilräumlichen und gruppenspezifischen Differenzierungen haben sich vertieft. Zudem wachsen die „halbstädtischen“ Gebiete im Umland größerer Städte.“

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