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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 8.7.2016 Drucken

    Lernen im Alter – der Zwang fällt weg

    Lernkonzepte eigens für die älteren Semester – das provoziert die Frage nach dem immer noch viel zitierten „geistigen Abbau“ im Alter. Welche Erkenntnisse gibt es über die Leistungs- und Lernfähigkeit in dieser Lebensphase?

    Die Neurobiologie beschreibt das Gehirn als ein aus einzelnen Teilen zusammengesetztes, anpassungsfähiges und plastisches Ganzes. Alles, was wir erleben, was über unsere Sinne auf uns einströmt, wirkt entscheidend darauf ein und beeinflusst unser Gehirn. Auch unsere sozialen Erfahrungen, unsere Beziehungserfahrungen, spielen hier eine besondere Rolle – auch sie führen zu strukturellen Veränderungen im Gehirn. Die Neurobiologie sagt auch, dass sich bis ins achte Lebensjahrzehnt neue Synapsen im Gehirn bilden können. Das Lebensalter – also das kalendarische Alter – ist folglich nicht allein oder primär bedeutsam für die Leistungsfähigkeit bzw. Veränderungsprozesse im Gehirn. Das haben ebenso Längsschnittstudien, zum Beispiel in der Psychogerontologie, schon vor vielen Jahren gezeigt. Auch Ältere verbuchen demnach noch Lernzugewinne, besonders wenn sie beim Lernen an Bekanntes und bisherige Erfahrungen anknüpfen können. Ein Leistungsabbau ist also nicht in erster Linie durch das kalendarische Alter erklärbar.

    Aber es gibt doch augenscheinlich Unterschiede?

    Was auf Schnelligkeit zielt und neu hinzugelernt werden muss, fällt mit zunehmendem Alter oftmals weniger leicht als in jüngeren Jahren. Also etwas „stur“ auswendig lernen, wie zum Beispiel Vokabeln, das geht in jüngeren Jahren einfacher und schneller. Natürlich kann man auch mit 80 Jahren beispielsweise noch Chinesisch lernen. Nur vielleicht nicht in dem Tempo wie mit 20 Jahren. Erfahrungen mit Einschränkung oder Abbau betreffen im Alter oft auch Seh- und Höreinbußen. Von einem „geistigen Abbau“ würde ich im Zusammenhang mit dem Alter jedoch nicht pauschal sprechen. Vielmehr kommt es darauf an, wie der Einzelne sein Leben lang gelernt hat. Deshalb lässt sich nicht pauschal sagen, ob beziehungsweise wie die Lernfähigkeit im Alter sinkt.

    Woran macht sich die Lernfähigkeit des Einzelnen im Alter denn konkret fest? Was kommt gegebenenfalls besonders zum Tragen?

    Die Lerngewohnheiten, die jeder in seinem Leben entwickelt, spielen eine wichtige Rolle: Ob man gewohnt ist zu lernen und sich immer wieder mit neuem Wissen auseinandersetzt oder ob man sich dem verschließt, weil man unangenehme oder schlechte Erlebnisse mit Lernen verbindet. Maßgebend ist auch das Leistungsniveau des Einzelnen. Auf hohem Niveau kann jemand mit 60, 70 oder 80 Jahren teilweise geistig mehr leisten als vielleicht ein anderer mit 30 Jahren. Unter Umständen fällt es dann nicht auf, wenn etwas im Alter langsamer geht. Hervorstechend ist in dieser Lebensphase immer wieder eine große Heterogenität: Wir haben es mit einer sehr großen Spanne in der Lebensgestaltung wie in den Leistungsbereichen zu tun, die mit zunehmendem Alter weiter wächst.

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