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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 22.8.2019 Drucken

    Dörfer der Zukunft

    Immer mehr Menschen ziehen in die Stadt. Die Folge: Dörfer verkümmern. Ein neues Konzept mit digitalen Ideen soll das Landleben wieder attraktiver machen.

    Vor allem im Osten Deutschlands kämpfen Dörfer mit einer hohen Abwanderung in die Großstädte. Der anhaltende Bevölkerungsschwund führt zu demografischer Alterung, niedrigen Geburtenzahlen und abnehmender Wirtschaftskraft. Um dem entgegenzuwirken, erprobt ein neues Projekt, wie mit digitalen Ideen das Leben in ländlichen Regionen Zuzügler anlockt.

    Dörfer der ZukunftDas Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und Neuland 21 fassten in einer aktuellen Studie 18 Projekte zusammen, die das Landleben modern und zukunftsorientiert gestalten. Dörfer sollten zunächst einmal ihr Profil stärken und vermehrt auf ihre Vorteile aufmerksam machen: Naturnähe, günstiger Wohnraum und mehr Freiräume. Allerdings gestaltet sich die Jobsuche auf dem Land schwieriger, da das Angebot viel kleiner ist als in den Städten. Oftmals nehmen die Erwerbstätigen daher lange Pendelstrecken in Kauf.

    Die Idee: Durch digitale Arbeitsplätze das Dorf den Städtern schmackhaft machen. Viele neue Landbewohner sind in Wissens- und Kreativberufen tätig wie Programmierer, Journalisten oder Kulturmanager. Deren Berufsalltag findet häufig vor dem Computer statt. Sie können also örtlich flexibel den Job ausüben. Allerdings wollen die meisten nicht täglich allein am heimischen Schreibtisch arbeiten. Es fehlt der Austausch mit Kollegen. Dafür bietet die Studie folgende Lösung.

    Digitale Inseln – Coworking Spaces für die Dörfer

    So könnten sich die Erwerbstätigen in sogenannten „Coworking Spaces“ zusammentun. Dabei mieten sich Freiberufler, Selbstständige oder Start-up-Mitarbeiter vorübergehend einen Schreibtisch, um gemeinschaftlich zu arbeiten. Sie können auf eine Infrastruktur zurückgreifen mit Druckern, Telefonen und Besprechungsräumen. Gleichzeitig netzwerken sie mit den neuen Kollegen oder verbringen einfach nur gemeinsam die Mittagspause. Dieses Konzept, das in den Großstädten bereits seit Längerem praktiziert wird, bietet sich auch für die Dörfer an. „Das lockt nicht nur Besucher in den Ort, sondern schafft auch Arbeitsplätze und bringt Geld in die Kassen der Projekte“, erklärt Studienautor Manuel Slupina. Zusätzlich könnten Unterkünfte an die neuen Büroräume angeschlossen werden.

    Leerstehende Gebäude im Dorfkern blühen auf

    Dadurch löst sich noch ein weiteres Problem ländlicher Gegenden. Häufig stehen die Gebäude im Ortskern der Dörfer leer, währenddessen am Rand immer mehr Neubauten entstehen. Diese sogenannten Donut-Dörfer lassen sich flächendeckend in Deutschland beobachten. Anbieter von Coworking Spaces interessieren sich aber eher für die alten Gebäude in der Ortsmitte, so die Studienergebnisse. Sie verwirklichen ihre neuen Arbeitskonzepte in stillgelegten Fabriken, Mühlen, Klosteranlagen oder Landgütern. Kurzum: in Gebäuden mit Charakter. Durch die Sanierungen und die neuen Erwerbstätigen wird auch der Dorfkern wieder lebendig.

    Ohne schnelles Internet sind alle Ideen nutzlos

    Die vorgestellten Wohn- und Arbeitsprojekte bringen also Arbeitsplätze, Einwohner und Steuern aufs Land. Die meist jüngeren Freelancer steuern in der Regel weitere Ideen bei. So suchen sie nach Möglichkeiten, wie Mobilität auch ohne Auto funktioniert. Sie denken über Hofläden zur Verbesserung der Nahversorgung nach, eröffnen Galerien oder organisieren Festivals. Die Studie fordert die Politiker daher auf, diese Pioniere zu unterstützen und sie von bürokratischen Hürden zu befreien. Das wichtigste aber ist die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet. Ohne Netz haben die deutschen Dörfer im Wettbewerb mit den Städten keine Chance.

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