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    Demographie

    In die Zukunft geschaut: So altert und schrumpft unser Land.

    Demographie | 25.6.2019 Drucken

    Alterung mit Folgen: weniger Wachstum

    Wenn die Babyboomer demnächst in Rente gehen, sinkt die Erwerbsquote. Damit es beim heutigen Wohlstand bleibt, müsste die Produktivität der verbleibenden Arbeitnehmer erheblich steigen. Sicher ist das aber keineswegs.

    Auf diese Entwicklung macht eine Studie der Bertelsmann-Stiftung aufmerksam, die gemeinsam mit dem ifo Institut konzipiert und erstellt worden ist. Sie simuliert auf der Grundlage der zu erwartenden Demografie- und Produktivitätsentwicklung das Wirtschaftswachstum bis zum Jahr 2035.

    Im Basisszenario der Wissenschaftler verringert sich das Wachstum des realen Bruttoinlandsprodukts auf rund 0,6 Prozent im Jahr 2035. Es halbiert sich damit gegenüber dem jetzigen Stand. Auch der Lebensstandard und die Arbeitsproduktivität wachsen nach diesem Szenario langsamer als bisher. Besonders stark betroffen sind danach strukturschwache Bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern, das Saarland oder Sachsen-Anhalt. Da dort die demografischen Rahmenbedingungen besonders ungünstig ausfallen, sagen die Studienautoren zum Ende des untersuchten Zeitraums sogar ein negatives Wirtschaftswachstum voraus. Das heißt: In diesen Bundesländern schrumpft die Wirtschaftsleistung.

    Unterschiede bei der Produktivität nehmen zu

    Ihnen stehen die strukturstarken Bundesländer wie Baden-Württemberg und Bayern sowie die Stadtstaaten Berlin und Hamburg gegenüber. „Diese vier Bundesländer dürften in den kommenden 20 Jahren wohl das höchste Wirtschaftswachstum (von rund 1,1 Prozent im Durchschnitt) aufweisen“, heißt es in der Studie. Bei einer steigenden Bevölkerungszahl in diesen Ländern spiegle sich dies jedoch nicht in gleicher Weise auch in einer Zunahme des Lebensstandards wider. Alles in allem werden sich die Unterschiede beim Lebensstandard und bei der Arbeitsproduktivität weiter verstärken.

    Schere zwischen Ost und West bleibt

    Wenig Hoffnung machen die Forscher auch für den Abbau der Unterschiede zwischen Ost und West. Die Schere zwischen den alten und neuen Bundesländern dürfte sich wenig oder gar nicht weiter schließen. Sie rechnen zwar nicht mit einem Zurückfallen der ostdeutschen Bundesländer insgesamt, schließen es für einige Länder wie zum Beispiel Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt aber nicht aus. Der Grund für ihre nachdenkliche Einschätzung: aus heutiger Sicht kann das Produktivitätswachstum den Rückgang der Erwerbsquote nicht auffangen.

    Wirtschaft müsste viel schneller wachsen

    Auch 30 Jahre nach der Wiedervereinigung könne daher von einer Angleichung der Lebensverhältnisse noch keine Rede sein. „Der Lebensstandard der ostdeutschen Flächenländer lag auch im Jahr 2017 immer noch um rund 29 Prozent unter dem gesamtdeutschen Niveau“, erklärt Projektmanager Dr. Dominic Ponattu. Bayern und Baden-Württemberg hingegen rangieren um mehr als 15 Prozent über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. Doch eine Angleichung der Lebensverhältnisse der ostdeutschen Bundesländer zu den strukturschwachen westdeutschen Bundesländern bleibe in weiter Ferne. „Hierzu müsste die Wirtschaft in Ostdeutschland teils doppelt so stark wachsen wie bisher, so unsere Studie. In Sachsen müsste die Wirtschaft, also das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner, bis 2035 um jährlich knapp einem Prozentpunkt stärker wachsen als dies zuletzt der Fall war. In Mecklenburg-Vorpommern müsste das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner sogar um durchschnittlich rund zwei Prozent zusätzlich zulegen.“

    Bundesländer brauchen mehr Innovationskraft

    Um Wohlstandszuwächse langfristig zu sichern, müsse die Innovationskraft der einzelnen Bundesländer deutlich gestärkt werden. Von zentraler Bedeutung sei ein Ausbau der Infrastruktur. Darüber hinaus muss vermehrt in Aus- und Weiterbildung investiert werden, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern. So könnte laut Studie durch die bessere Kapitalausstattung auch die Arbeitsproduktivität stärker steigen.

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