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    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 10.8.2021 Drucken

    Ruhestandsmuster: Besser mit Köpfchen

    Bei Untersuchungen zu Ruhestandsmustern über einen Zeitraum von 20 Jahren zeigte sich, je häufiger manuelle Routinearbeiten den Job bestimmten, desto früher schieden die Arbeitnehmer aus dem Erwerbsleben aus.

    Untersucht wurden Ruhestandsmuster für Westdeutschland in den Jahren zwischen 1985 bis 2005.

    Die Auswertung ergab, dass eine andauernde Ausübung von manuellen Tätigkeiten einen vorgezogenen Ruhestand und oftmals verbunden damit eine Rente aufgrund von Erwerbsminderung wahrscheinlicher macht. Die Experten zogen die Grenze bei mindestens 30 Prozent manuellen Routinetätigkeiten an der gesamten Arbeitszeit. Im Gegensatz dazu verringert ein geringerer Anteil manueller Tätigkeiten die Wahrscheinlichkeit eines vorzeitigen Ausscheidens aus dem Erwerbsleben. Bei dieser Studie lag der beobachtete Anteil zwischen 10 und 29 Prozent. Dies gilt ebenso, wenn überwiegend nicht manuelle oder nicht analytische beziehungsweise interaktive Aufgaben während der Arbeitszeit anfallen.

    Veränderte Arbeitswelten und technologischer Wandel

    Herangezogen für die Ruhestandsmuster wurden westdeutsche Arbeitnehmer, die mindestens 15 Stunden pro Woche sozialversicherungspflichtig tätig waren. Dafür haben Antje Mertens von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin sowie Laura Romeu Gordo vom Deutschen Zentrum für Altersfragen den Einfluss unterschiedlicher Tätigkeitsmerkmale von Erwerbstätigen zwischen 50 und 65 Jahren auf das sich anschließende Ruhestands-Timing ausgewertet. Dabei war dieser Zeitraum – neben dem demografischen Wandel und den Rentenreformen – von sich ändernden Arbeitswelten und technologischem Fortschritt geprägt. Einerseits wurden Routinetätigkeiten zunehmend automatisiert, andererseits stieg bei höher Qualifizierten auch der Wunsch nach nicht routinemäßigen Tätigkeiten im Job.

    Bis zu zehn Prozentpunkte Differenz

    Bei der Auswertung der Ruhestandsbilder zeigte sich, dass Erwerbstätige, deren Jobs zu mindestens 30 Prozent nicht aus Routinearbeiten bestanden, zwischen 60 und 65 Jahren vergleichsweise häufiger noch berufstätig waren als diejenigen mit einem höheren Anteil derartiger Tätigkeiten. Die entsprechenden Unterschiede betrugen bis zu zehn Prozentpunkte innerhalb der jeweils betrachteten Altersstufe. Die Analyse zeigte ebenso, dass auch geistige Routinetätigkeiten, wie sie typischerweise Angestellte in der Verwaltung ausüben, das Risiko eines vorzeitigen Ruhestands beeinflussen. Andererseits reduzierten rein manuelle Jobs ohne große Routineanteile das Risiko eines vorgezogenen Ruhestands um immerhin noch 10 bis 18 Prozent.

    Forderung an Wirtschaft und Politik

    Die beiden Wissenschaftlerinnen äußerten in Anbetracht ihrer Untersuchung einen Wunsch. Die Politiker und die Arbeitgeber sollten dafür sorgen, dass Arbeitnehmer möglichst nicht bis zum Jobende vorwiegend mit Routineaufgaben beschäftigt sind. Weiterbildungen oder das Delegieren entsprechender Aufgaben können dafür sorgen, dass ein Erwerbsleben bis zum gesetzlichen Rentenalter wahrscheinlicher wird.

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