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    Arbeitswelt

    Auf Wandel eingestellt: Mit Wissen und Erfahrung

    Arbeitswelt | 3.9.2020 Drucken

    Erwerbswünsche Älterer gehen nicht immer auf

    Erwerbswünsche der über 60-jährigen Deutschen bleiben trotz allgemein steigender Erwerbsbeteiligung öfter unerfüllt. In Zeiten der Corona-Pandemie dürfte dies eher so bleiben.

    Die Zuwachsraten der noch erwerbstätigen Personen im Ruhestandsalter sind enorm. So stieg zwischen den Jahren 2006 bis 2019 nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) dieser Anteil in der Gruppe der 65- bis 69-Jährigen von 6,6 auf 17,9 Prozent.

    In der Altersgruppe von 60 bis 64 Jahren, die in der Regel kurz vor dem Renteneintritt steht, wurde im selben Zeitraum laut European Labor Force Survey in Deutschland eine Steigerung von 29,7 Prozent auf 61,7 Prozent verzeichnet.

    In einer aktuell veröffentlichten Studie haben nun Forscher vom IAB genauer hingeschaut, inwieweit Erwerbstätigkeit – oder eben Nichterwerbstätigkeit – mit den individuellen Vorstellungen und Wünschen korrespondieren. Dazu befragten die Wissenschaftler Personen im Alter von 58 bis 71 Jahren. Dabei wurde unterschieden, ob die Befragten bis unmittelbar vor dem Renteneintritt berufstätig waren oder nicht.

    Das Ergebnis für die bis zum Renteneintritt Tätigen zeigt: für etliche Ältere erfolgte der Rentenbeginn eher unfreiwillig beziehungsweise zu früh. So äußerten immerhin 21 Prozent der Frauen und 16 Prozent der Männer, dass sie, statt in Rente zu gehen, lieber noch länger ihre bisherige Tätigkeit ausgeübt hätten.

    Das bedeutet: für rund jeden sechsten Mann oder jede fünfte Frau dieser Gruppe sind die Erwerbswünsche unerfüllt geblieben. Im Vergleich dazu gibt es in der Gruppe derjenigen, die nicht bis unmittelbar vor Rentenbeginn erwerbstätig waren, nur bei neun Prozent der Frauen und zehn Prozent der Männer unerfüllte Erwerbswünsche.

    Besonders betroffen: Frauen mit geringem Einkommen

    Auffällig ist, dass insbesondere Frauen ohne Partner (19 Prozent) ihr Berufsleben gern weiter fortgeführt hätten. Das gilt auch für Frauen aus der untersten Einkommensgruppe (28 Prozent). Bei der ersten Gruppe spielen möglicherweise (mehr) verfügbare Zeit oder fehlende soziale Kontakte eine Rolle. Bei der anderen sind Frauen vermutlich weiterhin auf Erwerbseinkommen angewiesen. Dieser monetäre Hintergrund verschiebt sich bei gleichaltrigen Männern in die mittlere Einkommensgruppe. In dieser Gruppe beträgt der Anteil mit unerfüllten Erwerbswünschen im Rentenalter 17 Prozent.

    Die Gründe sind weitgehend unklar

    Die Gründe dafür, warum bestehende Erwerbswünsche nicht in Erfüllung gehen, sind laut Studienautoren noch weitgehend unerforscht. Persönliche Faktoren wie gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Mobilität sind hier ebenso denkbar wie mangelnde Beschäftigungschancen und fehlende altersspezifische Arbeitsbedingungen. Zudem sehen Arbeits- oder Tarifverträge Altersgrenzen vor. Angesichts der demografischen Entwicklung und des vorherrschenden Fachkräftemangels scheint es erstaunlich, dass so viele Erwerbswünsche unerfüllt bleiben.

    Corona-Pandemie verschärft die Situation

    Ob in der gegenwärtigen Corona-Pandemie Änderungen dieser Situation erfolgen, bleibt fraglich. Angesichts angestiegener Kurzarbeit und weggefallener geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse dürfte es auch zukünftigen Rentnern schwerer fallen, ihre individuellen Planungen umzusetzen. Zumal die Altersgruppe zugleich zu den Risikogruppen gehört. Sie könnte sich zum Beispiel aus persönlichen Gründen selbst vom Arbeitsmarkt zurückziehen.

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